Scherenschnittige Welt

FÜRTH - Originelle Bilder eines Vergessenen: Die Werke von John Elsas (1851-1935) aus Frankfurt sind bis 22. Februar 2009 im Jüdischen Museum in Fürth zu sehen.
Geflügelte Worte entstehen sehr viel, es sind Knittelverse im Elsas-Stil“, hat der Künstler gereimt. Das ist nicht gelogen. Über 25000 Bilder hat John Elsas, der eigentlich Jonas Mayer Elsaß hieß und angesehener Frankfurter Börsenmakler war, in seinen letzten zehn Lebensjahren bis 1935 gemalt und so betextet, dass auch ein Toni Burghart seine Freude dran hätte. Nun werden sie langsam wiederentdeckt. Seitdem sein Enkel 1999 den über die Nazizeit geretteten Nachlass dem St. Gallener Museum im Lagerhaus vermachte.
Das Jüdische Museum in Fürth sichert nun – nach Berlin und Frankfurt – die Spuren eines Autodidakten, der als Opa, wegen Krankheit ans Haus gefesselt, erst für die Enkel malte und dann für sich. „Meine Bilder werden immer wilder“ ist Titel der originellen Schau. Die einen Vergessenen zeigt, in einer scherenschnittigen Welt voller Komödianten und Halunken, leuchtender Farbe und listigem Witz. Also knittelt er: „Ich bin Student, ich hab’ gehört: Juda soll verrecken. Da ich vom Stamme Levy bin, kann es mich nicht erschrecken“. daer
Jüdisches Museum Fürth (Königstraße 89): bis 22. Februar