Scheidungskrieg mit Autobombe
BAYREUTH - Ein Elektromeister aus Kulmbach ist wegen versuchten Mordes vor Gericht angeklagt. Der 64-Jährige Hartmut O. soll versucht haben, seine Frau Inge (55) mit einer selbst gebastelten Autobombe in die Luft zu sprengen.
Sein Plan war so einfach wie dämlich – Hartmut O. soll eine selbst gebaute Bombe im Auto seiner verhassten Ehefrau Inge deponiert haben, um sie endgültig loszuwerden. Doch die Druckwelle der Explosion entwich durchs Schiebedach. Die 55-Jährige überlebte den heimtückischen Mordanschlag. Der Elektromeister aus Kulmbach muss sich seit gestern wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Bayreuth verantworten.
Das Ehepaar lebte seit längerem getrennt. Der 64-Jährige fühlte sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft zu Unrecht verlassen und fasste deshalb den Entschluss, seine Frau umzubringen.
Der 64-Jährige soll 800 Gramm Schwarzpulver im Fahrersitz des VW Golfs seiner Frau per Handy gezündet haben. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft überlebte die Inge O. den Anschlag nur, weil lediglich einer der beiden Sprengsätze detonierte und ihr Fahrzeug ein Schiebedach hatte, das bei der Explosion weggesprengt wurde.
Wenige Tage vor der Tat wurde ihm bei einem Termin am Amtsgericht Kulmbach klar, dass er seiner nur teilweise berufstätigen Frau möglicherweise mehr Unterhalt zahlen muss, als er zunächst gedacht hatte. Daher habe er beschlossen, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Hartmut O. hat bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt. Das Urteil gegen ihn soll am Mittwoch ergehen. Ralph Hub