Schattiges Kleinod an der Pegnitz
Im „Kettensteg“ sitzt man direkt an Europas ältester Hängebrücke. Und der Wirt verspricht: „Mehr als 15 Minuten muss niemand aufs Essen warten.“
NÜRNBERG Die Lage des „Kettenstegs“ ist wirklich einmalig: direkt am Ufer der Pegnitz, ebenso direkt an der momentan gesperrten, ältesten (einst frei schwebenden) Hängebrücke Europas, beschattet von mächtigen Linden – und das alles auch noch innerhalb der Nürnberger Stadtmauer. Ein gastronomisches Kleinod, das seit rund eineinhalb Jahren von Nürnbergs Multi-Gastronom Karl „Charly“ Krestel (u. a. Sudhaus, Hexenhäusle) betrieben wird.
„Wir liegen hier an der Schnittstelle zwischen dem Nürnberger Westen und der Altstadt“, sagt Krestel. Was bedeutet, dass sein Kettensteg von Radlern, Spaziergängern und Geschäftsleuten stark frequentiert wird. Daraus ergibt sich quasi zwangsläufig schon das gastronomische Konzept: „Die Speisekarte muss so sein, dass die Gäste schnell bedient werden können“, sagt der Wirt. Er betont: „Mehr als zehn bis 15 Minuten darf niemand auf sein Essen warten müssen.“
Aber keine Angst: Von „Fast Food“ ist der Kettensteg meilenweit entfernt. Auf der sorgfältig konzipierten Speisekarte dominiert das fränkische Element: Hausgemachte Bauernsülze (6,50 Euro) und Fränkisches Käsbrettl (7,50 Euro) erfreuen die Brotzeit-Fans, „Suppenkasper“ werden mit Fränkischer Kartoffelsuppe (4 Euro) oder Tafelspitzbrühe (5 Euro) verwöhnt. Und wer auf fränkische „Klassiker“ steht, ist hier goldrichtig: Fleischküchle (8 Euro), Fränkischer Sauerbraten (11,50 Euro) und Schäufele (11,80 Euro) sind nur ein Teil dessen, was in der Kettensteg-Speisekarte „aus Großmutters Kochbuch“ angeboten wird.
Derzeit hat Geschäftsführerin Claudia Faesecke natürlich auch fränkischen Spargel (Salat 7,50 Euro, Butterspargel 8,50 Euro) im Angebot, im Sommer werden es Pilz- und im Herbst dann auch Wildgerichte sein.
Ganz neu im Angebot, ganz und gar unfränkisch – und speziell für ein jüngeres Publikum: „Frisches Gemüse aus dem Wok mit süß-sauerscharfer Soße und gebratener Poulardenbrust“ (9,50 Euro).
Davon abgesehen setzt Krestel voll auf regionale Produkte: Die Bratwürste kommen täglich frisch vom Metzger Kraft, das Brot von der Neutor-Bäckerei Pabst, die Frankenweine von Winzer Martin Fischer aus Wiesentheid und die Biere aus dem Hause Tucher. Krestel: „Das muss bei einem historischen Wirtshaus mit dem schönsten Biergarten an der Pegnitz auch so sein.“
Jürgen Eisenbrand
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