Schanzenbräu: Kult-Bier im wilden Wein

Seit einem Jahr gibt’s den Biergarten zum Hausgebrauten aus Nürnberg-Gostenhof.
von  Abendzeitung

Seit einem Jahr gibt’s den Biergarten zum Hausgebrauten aus Nürnberg-Gostenhof.

NÜRNBERG Innerhalb weniger Jahre hat es sich vom Insider-Tipp zum Kult-Bier gemausert: das Schanzenbräu aus Nürnberg-Gostenhof. Dieser Tage feiern die dazugehörige Schankwirtschaft und der gemütliche Biergarten in der Adam-Klein-Straße ihren ersten Geburtstag.

Das Publikum, das sich bei Sonnenschein zuhauf in dem von wildem Wein zugewucherten Hinterhof tummelt, ist so bunt wie das Viertel selbst: vom Anzugträger bis zur Mutti, vom Künstler bis zum Normalo sitzen sie hier fröhlich plaudernd beieinander. „Seit 20 Jahren wohne ich schon hier – so voll war der Biergarten früher nie“, erklärt etwa ein älterer Anwohner, der seinen Nachmittag im Schatten genießt. Und auch Wirt Stefan Stretz ist zufrieden: „Das Bier geht weg wie verrückt!“

Aber nicht nur das Bier (hell oder rot, 2,80 Euro für 0,5 l) ist der Renner. Auch die fränkisch-moderne Küche bietet für jeden Geschmack etwas: „Wir haben täglich wechselnd vier warme Gerichte zur Auswahl – eins davon ist immer vegetarisch“, so Stretz. Dauerbrenner sind außerdem die gut gefüllte Vesperplatte (6 Euro) oder – für den kleinen Hunger – das Brot mit Bratwurstgehäck (3 Euro).

Massen-Produktion lehnt der Wirt und Diplom-Ingenieur ab

80 Gästen bietet der kleine aber feine Biergarten ein schattiges Plätzchen. Und die sind regelmäßig gut gefüllt. „Wer an einem sonnigen Tag mit einer größeren Gruppe kommen möchte, der sollte besser vorher reservieren“, rät Wirt Stretz daher.

Auch wenn Schanzenbräu in Nürnberg und der Region mittlerweile Kultstatus genießt – von Massenproduktion möchte der Chef nichts wissen: „Nur so können unsere Biere schonend und ohne Zeitdruck reifen“, betont der Diplom-Ingenieur für Brautechnik. Da die Nachfrage aber dennoch oft höher ist als die Menge, die in der Mini-Brauerei gestemmt werden kann – zur Erinnerung: am Bierfest 2007 war der Run auf den Schanzenbräu-Stand so groß, dass er nach wenigen Tagen leer getrunken war – weichen die Nürnberger inzwischen ab und an in die Räumlichkeiten einer befreundeten Landbierbrauerei aus.

Davon jedoch bekommen die Gäste im gemütlichen Hinterhof-Biergarten nichts mit. Denn was auch passieren mag: „Hier wird’s keine Bier-Engpässe geben“, verspricht der Chef. kes

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