Schamhafter Hüftschwung

Nürnbergs Schauspiel geht mit dem Herren-Strip „Ladies Night“ wieder auf Kino-Spuren.
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Chippendales für den Hausgebrauch: Das Nürnberger Herren-Ensemble im Training des richtigen Hüftschwungs zur Komödie „Ladies Night“, die heute in der Tafelhalle Premiere hat.
Berny Meyer Chippendales für den Hausgebrauch: Das Nürnberger Herren-Ensemble im Training des richtigen Hüftschwungs zur Komödie „Ladies Night“, die heute in der Tafelhalle Premiere hat.

NÜRNBERG -Nürnbergs Schauspiel geht mit dem Herren-Strip „Ladies Night“ wieder auf Kino-Spuren.

Die Wirtschaftskrise ist da, die Jobs sind weg. Was soll daran komisch sein? 1997 erzählte ein anrührender britischer Film die Geschichte von absolut durchschnittlichen Männern, die – angeregt von den Erfolgen der knackigen Chippendales – mit einem Strip-Auftritt ihr Selbstwertgefühl inmitten trostloser Thatcher-Jahre aufpolieren wollten. Der Titel „Ganz oder gar nicht“ bezog sich auf die delikate Frage, wieviel Hülle bei dieser Aktion fallen darf oder muss – und die staunenden Ehefrauen spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Die Bühnenkomödie „Ladies Night“, nach dem Leinwand-Erfolg von zwei neuseeländischen Autoren verfasst, konzentriert sich auf die Herren. Und ist damit in der wertfreien Entertainment-Ecke der Spielpläne gelandet, wo gerne auch der Zuschauer wie von Hemmungen befreit wirkt. Es hat Logik, dass dieser Titel längst im Spielplan der Fürther Comödie steht.

In Nürnberg treten am Freitag (Premiere: 20 Uhr, Tafelhalle) Michael Hochstrasser, Frank Damerius, Thomas Nunner, Hartmut Neuber, Marco Steeger und Thomas L. Dietz für den textilbefreiten Gruppen-Hüftschwung der Arbeiterklasse an. Offenbar nicht ohne Bedenken – der offizielle Foto-Termin wurde schamhaft auf bedeckte Szenen beschränkt.

Gast-Regisseur Kay Neumann steht eher für den Versuch, die Melancholie im Humor und die Groteske im Witz zu retten – er hat in den Kammerspielen die Außenseiter-Komödie „Elling“ inszeniert. Auch da hastete die Bühne dem Kino hinterher. D.S.

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