Schäfers Stunde
Club-Keeper rettet in Frankfurt mit zwei sensationellen Paraden den Punktgewinn, bleibt bescheiden und spricht Fehler an: „Wir müssen besser und abgeklärter werden“
FRANKFURT Geschafft, der erste Bundesliga-Punkt für den Club ist eingefahren! Sicherlich ein großer Verdienst von Raphael Schäfer. Der 30-jährige Keeper reagierte zwischen der 53. und 69.Minute drei Mal glänzend, vor allem seine beiden Paraden bei den Versuchen von Ioannis Amanatidis gingen in Richtung „Weltklasse“. Zweimal war Frankfurts quirliger Grieche auf der linken Seite auf und davon gewesen und alleine vor Schäfer an dessen Reflexen gescheitert.“
Auch zur Freude von Club-Trainer Michael Oenning: „Amanatidis hätte uns schon früh den K.o. versetzen können.“ Schäfer hatte sich am Samstag auf jedem Fall ein Sonderlob verdient. Der Keeper blieb aber auf dem Teppich: „Ich muss mein Ego nicht mit irgendwelchen Aussagen befriedigen. Ich bin froh, wenn es der Mannschaft und dem Verein gut geht. Ich halte nichts davon, wenn einzelne Spieler vorpreschen und Plädoyers für sich halten.“
Schäfers Blick ist viel mehr auf des Heimspiel gegen Hannover 96 (Samstag, 15.30 Uhr) gerichtet, da sollen drei Punkte her. „Wenn wir in der Bundesliga bleiben wollen, müssen wir unsere Heimspiele gewinnen und jetzt haben wir die Chance, nachzulegen.“ Dem Keeper blieb allerdings nicht verborgen, dass seine Vorderleute bisweilen noch gravierende Abstimmungsprobleme hatten. Wie beim Eintracht-Treffer durch Caio. „Wir standen da fünf gegen drei, aber alle drei Frankfurter konnten machen, was sie wollten. Da müssen wir natürlich besser und abgeklärter werden. So etwas sollte uns nicht mehr oft passieren.“
Am Ende herrschte aber Zufriedenheit über den Zähler. Selbst Frankfurts Coach Michael Skibbe musste Nürnbergs erfrischenden Offensiv- und Kombinationsfußball neidlos anerkennen: „Der Club wird mit seiner Spielweise bestimmt noch für Furore sorgen.“ Auch Kollege Oenning sah das so: „Wenn wir über einen längeren Zeitraum unsere Spielweise durchbringen, werden wir irgendwann auch unseren ersten Saisonsieg landen.“ Am besten schon gegen Hannover. Matthias Hertlein
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