Schäfers Sieger-Gen als Vorbild für die Kollegen
Nach den Ergebnissen der Konkurrenz ist der Club heute beim MSV Duisburg zum Siegen verdammt. Oenning: „Dürfen nicht auf die anderen schauen“
NÜRNBERG Eins ist klar: Der Club ist heute (20.15 Uhr, live auf Premiere und DSF) in Duisburg zum Siegen verdammt! Der FCN muss in der Nervenschlacht punkten, um die kollektiven Aufstiegsträume am Leben zu erhalten. Denn auf den Erzrivalen und Tabellenzweiten, Greuther Fürth, sind es seit gestern bereits neun Zähler Rückstand. Und auch der derzeit vom FSV Mainz besetzte Relegationsplatz ist schon acht Zähler entfernt. „Wir dürfen uns nicht von den anderen Ergebnissen beeinflussen lassen! Wir müssen auf uns schauen, in Duisburg von der ersten bis zur letzten Minute versuchen, das Spiel zu gewinnen“, lautet Oennings Credo nach den Sonntagsspielen der Konkurrenz.
Schäfer sauer: "Verdammt, bewegt euch mal"
Eigentlich kann fast nichts schief gehen. Zumindest, wenn man Raphael Schäfer zum Maßstab nimmt. Mit starken Reflexen und tollen Paraden brachte sich der Keeper beim Abschlusstraining schon mal mächtig auf Betriebstemperatur. Schäfer verkörpert das Sieger-Gen – als Vorbild für die anderen. Der 30-Jährige hat das heutige Endspiel verinnerlicht, rüttelte seine Kollegen lautstark wach.
„Verdammt, bewegt euch mal“, schrie Schäfer seine Vorderleute gestern Mittag an. Er pushte sogar Stürmer Isaac Boakye: „Geh’ doch mal aggressiver ran“, so die Ansage des Torwarts. Keine Frage: Schäfer will heute etwas reißen, hat den Aufstieg noch nicht abgeschrieben. Auch, wenn er mit der Mainzer Nullnummer kritisch umging und keinen Bock auf verbale Durchhalteparolen hatte.
Judt für Mintal?
„Wir haben wieder eine Chance vertan. Wir müssen nicht mehr großartig reden, dass wir eine von drei Mannschaften sind, die oben mitspielen“, ereiferte sich der Schlussmann. Vor dem Showdown heute hat er aber wieder Blut geleckt – samt Nehmerqualitäten. Als ihm Marek Mintal, der gestern engagiert wie zu seinen besten Zeiten auftrat, die Kugel aus zwei Metern ans Kinn donnerte, blieb „Raffa“ kurz am Boden liegen, schüttelte sich – und lief zur Höchstform auf.
Derweil hat Co-Trainer Peter Hermann das Erfolgsrezept gefunden: „Wir wollen eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legen, verbunden mit der nötigen Aggressivität.“ Das spricht für die Variante, Juri Judt anstelle Mintal beginnen zu lassen. Wie auch immer: Drei Punkte müssen her. Sonst kann man für ein weiteres Jahr zweite Liga planen.Matthias Hertlein