Schäfer: Sperre für den Tritt?
Der Club-Keeper leistet sich eine Tätlichkeit gegen Misimovic und Oenning befürchtet Konsequenzen
WOLFSBURG Klingelingeling, hier kommt der Eiermann. Wobei es bei Club-Keeper Raphael Schäfer eher der DFB sein wird, der bei ihm klingelt. Denn sein dummer Tritt (93.) in den Unterleib des Wolfsburger Spielmachers Zvjezdan Misimovic, der von Schiedsrichter Markus Schmidt unbestraft blieb, könnte böse Folgen haben. Äußern wollte sich der Sünder freilich nicht.
Zwar hatte Schäfer nicht voll durchgezogen, sondern in Höhe des Oberschenkels abgestoppt, aber das Sportgericht wird das ebenso wenig als Entschuldigung gelten lassen wie die Tatsache, dass Misimovic Schäfer vorher provoziert hatte. Die TV-Bilder sind eindeutig. „Ich hoffe nicht, dass es jetzt wieder irgendeinen Ausschuss gibt“, ahnt auch Club-Trainer Michael Oenning Böses. Manager Martin Bader baut auf Schmidt: „Der Schiedsrichter hat die Szene doch gesehen und eben anders bewertet.“
Wolf: "Es war keine Absicht"
Viel wird also davon abhängen, was der insgesamt überforderte Schiri in seinem Spielberichtsbogen vermerkt hat. VfL-Kapitän Josué kam mit seinem brutalen Tritt gegen Albert Bunjaku (71., schwere Oberschenkel- und Nacken-Prellung) ebenso ungestraft davon wie sein FCN-Pendant Andy Wolf, der Edin Dzeko seinen Fuß ins Gesicht rammte (89.). Beide waren mit Gelb vorbelastet und hätten mit Gelb-Rot vom Platz gehört.
„Ich komme mit dem Fuß nicht mehr weg“, erklärte Wolf seine Kung-Fu-Einlage, „es war keine Absicht. Für mich ist die Sache erledigt.“
Wenn das Schäfer nur auch schon sagen könnte. Möglicherweise muss am Samstag gegen Freiburg Ersatz-Keeper Alexander Stephan ran. Der hat sich gedanklich schon vorbereitet: „Es könnte sein, dass ich spielen muss.“kk
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