Sauber: Können wir bald in der Pegnitz baden?

Durch das Projekt „Stadt am Fluss“ sollen die Nürnberger künftig das Wasser besser erleben können.
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Im „sommerfrischen Fließgewässer“ Pegnitz darf man, wie hier an der Hallerwiese, planschen. Baden ist jedoch verboten.
Berny Meyer Im „sommerfrischen Fließgewässer“ Pegnitz darf man, wie hier an der Hallerwiese, planschen. Baden ist jedoch verboten.

Durch das Projekt „Stadt am Fluss“ sollen die Nürnberger künftig das Wasser besser erleben können.

NÜRNBERG 13 Kilometer fließt die Pegnitz durch Nürnberg. Davon 1,2 Kilometer direkt durch die Altstadt. Nürnberg ist eine Stadt am Wasser. Doch so richtig merkt das niemand. Das soll sich ändern. Mit dem Projekt „Stadt am Fluss“ sollen die Nürnberger künftig die Pegnitz erleben können. Damit das gefahrlos möglich ist, muss das Wasser noch sauberer werden. Das heißt, dass vor allem der Wöhrder See saniert werden muss.

„Es wurde schon viel getan, um die Wasserqualität zu verbessern“, sagt Klaus Köppel, Chef des Nürnberger Umweltamts. Während die Pegnitz lange als „stark verschmutzt“ eingestuft war, genießt sie heutzutage den Status „sommerfrisches Fließgewässer“.

Das ist Beamten-Poesie und heißt, dass man unbeschadet seine Füße im Wasser baumeln lassen und auch schon mal am Wasserspielplatz in der Pegnitz planschen kann. Aber: Baden ist nicht erlaubt! Dazu werden nach starken Regenfällen zu viele Schadstoffe in den Fluss geschwemmt. Außerdem sind zu viele Keime und Bakterien im Wasser. „Das könnten wir in den Griff bekommen, wenn wir alles Wasser, das in die Pegnitz geleitet wird, mit Ozon behandeln“, erläutert Köppel. Was zu aufwändig und zu teuer ist.

Im "sommerfrischen Fließgewässer" ist planschen erlaubt

Das ist das eine. Aber auch der Wöhrder See muss dringend saniert werden. Der Sandfang im Oberlauf, der regelmäßig ausgebaggert wird, verhindert zwar, dass der See verlandet. „Aber die Trübstoffe hält er nicht auf“, so Köppel. Und die sorgen dafür, dass das 2600 Meter lange, zwischen 100 und 200 Meter breite und nur wenige Meter tiefe Gewässer im Sommer zur Brühe wird. Dann wachsen die Algen, der See beginnt zu stinken – und niemand hat mehr das Bedürfnis, dieses Wasser erleben zu wollen.

Das Umweltministerium, das staatliche Wasserwirtschaftsamt und das städtische Umweltamt arbeiten deshalb an einem Plan, wie der See saniert werden kann (AZ berichtete). Dazu werden Schlammproben genommen und ein Computermodell simuliert den Wasserfluss zur Pegnitz.

Die Sanierung ist Voraussetzung für all die schönen Pläne am Wöhrder See von Strandbars und Wasserspielplätzen nach dem Vorbild des westlichen Pegnitztals. Wenn das Wasser noch sauberer ist, wird es dann auch in der Innenstadt Spaß machen, an neuen Pegnitzterrassen auf der Insel Schütt zu flanieren – und vielleicht in der Badegewässer-sauberen Pegnitz zu schwimmen. Michael Reiner

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