Saison-Premiere: Tiger zum ersten Mal komplett

Fast drei Monate nach seinem Mittelfußbruch: Comeback von Greg Leeb heute gegen DEL-Primus
NÜRNBERG Vorhang auf zur Premiere. Heute (19.30 Uhr, Arena Nürnberger Versicherung) können die Nürnberger Eishockey-Profis „aller Voraussicht nach“ (Sportdirektor Otto Sykora) erstmals in dieser DEL-Saison in Komplett-Besetzung antreten; abgesehen von Torhüter Patrick Ehelechner (Kreuzbandriss), versteht sich. Denn Greg Leeb „will unbedingt spielen“, sagt Sykora – und schnauft hörbar durch: „Endlich mal mit vier Blöcken, das wäre angesichts der großen Belastung durch die vielen Spiele Ende Dezember und Anfang Januar schon sehr hilfreich.“
"Hannover hat große Ähnlichkeit mit uns"
Und für Greg Leeb das Ende einer fast dreimonatigen Durststrecke als Zuschauer. Am 3. Oktober hatte sich das 31-jährige Tiger-Urgestein (seit 2003 für Nürnberg am Puck) beim 4:3-Heimsieg gegen Mannheim den Mittelfuß gebrochen und anschließend eisern in der Reha für sein Comeback geschuftet.
Und dafür hat sich Greg Leeb einen ganz speziellen Gegner ausgesucht. Die Hannover Scorpions führen für viele überraschend die DEL-Hitparade an. „Es zeigt den Charakter der Mannschaft, dass sie sich nicht so leicht von der Spitze verdrängen lässt“, lobte Trainer Hans Zach nach dem 7:3-Heimsieg am Sonntag gegen Augsburg seine Puckjäger. Auch Nürnbergs Trainer Andreas Brockmann hatte in dieser Saison schon öfter allen Grund, den Charakter seiner Tiger zu preisen. Weshalb Sykora zu dem Schluss kommt: „Hannover ist eine sehr kompakte und disziplinierte Truppe, die haben große Ähnlichkeit mit uns.“
Sykora: „Ich weiß, dass sich im Hintergrund sehr viel tut“
Allerdings auch eine Eigenschaft, die Nürnbergs Eis-Machern gar nicht schmeckt. „Gegen Hannover wird’s so richtig schwer, wenn du in Rückstand gerätst. Und das ist uns bisher ja schon acht, neun Mal passiert. Das müssen wir diesmal dringend vermeiden.“ Zuletzt am Sonntag in Kassel (0:2 – Endstand 4:3). Andererseits: „Gegen Top-Mannschaften können wir immer eine Schippe drauflegen.“
Was die Fans der Noris-Cracks sehr zu schätzen wissen – Sykora & Co. hoffen auch am Tag vor Heiligabend auf 5000 Zuschauer – und die Tiger auf den sechsten Rang der Tabelle geführt hat. „Eine super Platzierung unter diesen Umständen“, sagt Sykora. Stimmt. Das Insolvenzverfahren läuft. „Ich weiß, dass sich im Hintergrund sehr viel tut“, sagt Sykora. Aber: „Was genaues weiß ich leider auch nicht.“ Gerhard Schmid