S-Bahn-Chaos sorgt für Unmut: Pro Bahn fordert Erstattung

Zweimal innerhalb eines Tages kommt der Münchner S-Bahn-Verkehr auf der Stammstrecke mehrere Stunden lang zum Erliegen. Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert nun unter anderem die Rückerstattung des Fahrpreises.
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Ein Schild mit dem Symbol für S-Bahnen. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild
dpa Ein Schild mit dem Symbol für S-Bahnen. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Das S-Bahn-Chaos in München sorgt auch einen Tag später noch für Unmut. Nach den massiven Einschränkungen des S-Bahn-Verkehrs auf der Stammstrecke am Donnerstag fordert der Fahrgastverband Pro Bahn die Deutsche Bahn dazu auf, die Fahrpreise zu erstatten. "Es ist absurd, dass die Deutsche Bahn auch bei so blamablen Pannen wie gestern den vollen Fahrpreis von ihren Kunden bekommt", sagte Andreas Barth, Münchner Sprecher des Verbandes, am Freitag in einer Mitteilung.

Außerdem forderte Pro Bahn Ehrlichkeit bei der Pünktlichkeitsstatistik und den sofortigen Bau eines Regionalzughaltes am Bahnhof Poccistraße. Dieser könne die S-Bahn entlasten und die Verbindung zu den U-Bahnlinien drei und sechs aufrechterhalten.

Am Donnerstagvormittag hatte eine technische Störung an einem Stellwerk am Ostbahnhof den S-Bahn-Verkehr auf der sogenannten Stammstrecke und im Münchner Osten nahezu lahmgelegt. Bei Anschlussarbeiten an dem Stellwerk habe es durch einen Schaltfehler eines Technikers einer Fremdfirma einen Kurzschluss gegeben, sagte der Bahn-Sprecher. Es kam zu Ausfällen und Verspätungen bei der S-Bahn, Züge endeten vorzeitig oder wurden umgeleitet. Bis sich der Verkehr wieder normalisierte, vergingen mehrere Stunden.

Am Abend kam es dann erneut zu einer Störung, die den Betrieb für mehrere Stunden beeinträchtigte. Die Bahn vermutet die Ursache hinter der vorangegangenen Störung. Am Freitagmorgen fuhren die Bahnen dem Sprecher zufolge wieder ohne größere Einschränkungen.

Das fast 50 Jahre alte Stellwerk am Ostbahnhof sorgt immer wieder für Probleme. Es handelt sich dem Sprecher zufolge um einen mit mehr als 2000 Zügen täglich frequentierten Verkehrsknotenpunkt. "Störungen wirken sich daher besonders schnell und gravierend aus." Aktuell plant die Deutsche Bahn ein neues elektrisches Stellwerk, das das jetzige ersetzten soll. Es soll 2023 in Betrieb gehen.

Die Stammstrecke verläuft weitgehend unterirdisch durch die Münchner Innenstadt. Täglich fahren rund 1000 Züge auf der Route. Laut Bahn gibt es nirgendwo in Europa mehr Verkehr auf zwei Gleisen. Rund 840 000 Menschen nutzen die S-Bahn pro Werktag.

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