Ruth Drexel: Ein Grab ohne Namen

Die Schauspielerin wurde bereits am Montag im engsten Familienkries beigesetzt. Sie selbst hatte sich eine Beerdigung in aller Stille gewünscht.
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Die Schauspielerin wurde bereits am Montag im engsten Familienkries beigesetzt. Sie selbst hatte sich eine Beerdigung in aller Stille gewünscht.

Das Holzkreuz ist ganz schlicht, kein Name steht drauf. Rosa Rosen in Form von Anker und Herz zieren das Grab, die Symbole für Liebe und Hoffnung. Auf den Schleifen stehen die Namen ihrer Liebsten, „Cilli“, die Tochter, „Lorenz“, „Sophie“, die Enkel. Das frische Grab auf dem Dorffriedhof ist unauffällig – wie es Ruth Drexel wollte. Die Zeit ihres Lebens so kraftvolle Frau ist ganz still gegangen, im Alter von 78 Jahren.

Bereits am Montag ist die Schauspielerin am Friedhof ihren Wohnortes Feldkirchen beigesetzt worden – im ganz kleinen Kreis. „Ruth wünschte sich eine Beerdigung im engsten Familienkreis“, steht auf den Trauerkarten, verschickt von den Töchtern Cilli und Katharina. Freunde und Bekannte bekamen die Nachricht erst gestern. Gestorben ist Ruth Drexel schon vergangenen Donnerstag, selbst langjährige Kollegen und Freunde erfuhren nichts.

Nach außen hin dachten alle, es ginge ihr wieder besser

Seit Anfang 2007 war Ruth Drexel krank, viele Monate hatte sie nicht drehen können. „Sie hat niemals gejammert, so war sie nicht. Sie hat immer gesagt: geht scho wieder“, sagt Maximilian Krückl. „Über ihre Krankheit hat sie von sich aus fast nie gesprochen. Das habe ich akzeptiert und nicht gefragt.“ Der Schauspieler ist wie ein Ziehsohn der Drexel, sie und Hans Brenner kümmerten sich um den Buben, holten ihn, als er 14 war, erst zu den Tiroler Volksschauspielen und später ans Münchner Volkstheater. „Die beiden waren für mich wie eine Familie, die Ruth war für mich ein Fels in der Brandung. Es ist unfassbar, dass sie jetzt nicht mehr da ist“, sagt er.

Im vergangenen Sommer dann stand sie endlich wieder vor der Kamera, drehte auf Mallorca eine Folge des „Bullen von Tölz“. „Sie war damals topfit, wir alle hatten den Eindruck, dass es ihr wieder gut geht“, sagt Produzent Ernst von Theumer. „Wir waren voller Zuversicht, dass wir im Herbst wieder gemeinsam arbeiten können“.

Auch für Maximilian Krückl kam ihr Tod überraschend. „Wir haben zuletzt im November telefoniert, es hörte sich so an, als ginge es ihr gut. Ich dachte, die schlechte Zeit ist überstanden. Aber das Schicksal hatte wohl etwas anderes mit ihr vor. Ich kann es noch gar nicht glauben. “

Tina Angerer

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