Rudelgucken statt Public Viewing
Eine Erlanger Zeitschrift fordert im Vorfeld des Achtelfinales: Verzichtet aufs Denglisch!
ERLANGEN Am Sonntag geht’s wieder rund: Um Punkt 16Uhr wird ganz Deutschland gebannt das WM-Achtelfinalspiel Deutschland gegen England verfolgen.
Aus diesem Anlass ruft die in Erlangen erscheinende Zeitschrift „Deutsche Sprachwelt“ dazu auf, während des Wochenendes auf Anglizismen zu verzichten. „Setzen wir ein Zeichen, dass Deutschland hinter der deutschen Mannschaft und hinter der deutschen Sprache steht!“, fordert Chefredakteur Thomas Paulwitz. Demnach soll es am Wochenende also kein einziges „Public Viewing“ geben, sondern lieber „öffentliches Fernsehen“ oder „Rudelgucken“.
"Hat da vielleicht jemand zu viele Kopfbälle gemacht?"
Sowieso sei die Aufstellung Deutschlands sprachlich mangelhaft, so Paulwitz. Nehmen wir das WM-Sammelheft von Ferrero und kicker: Es heißt „Goal!“ und bietet „Fans“ „Facts“ sowie „Team-Sticker“. Paulwitz: „Hat da vielleicht jemand zu viele Kopfbälle gemacht und die deutsche Mannschaft mit der englischen verwechselt?“ Das schwarz-rot-goldene Bekenntnis sei unvollständig, wenn in die deutsche Sprache gegrätscht werde.
Außerdem appelliert er an die englische Presse, sprachlich abzurüsten: „Die WM ist nicht der Zweite Weltkrieg und die deutsche Mannschaft ist keine Kriegsmaschine. Wir sind euer Gegner, nicht euer Feind. Außerdem brauchen wir eure Hilfe: Seht nicht tatenlos zu, wie manche eure Sprache verhunzen, indem sie beide Sprachen vermischen."
- Themen: