Roth schreibt Rost nicht ab

NÜRNBERG - Der Club-Chef hat weiter Interesse am Ex-Nürnberger in Cottbuser Diensten und bestätigt Kontakte zu VfB-Keeper Raphael Schäfer. Daumendrücken für Charisteas bei der EM

So schnell gibt Michael A. Roth bei seinem Steckenpferd Timo Rost nicht auf. Der gebürtige Franke aus Happurg, Kapitän bei Energie Cottbus (Vertrag bis 2010), steht beim Club hoch im Kurs. Oder stand? „Das Thema ist noch nicht abgeschrieben, ich habe noch keinen Hinweis von unserem Manager bekommen“, blieb der Club-Boss gestern ruhig. Roth & Co. sind an den Diensten des Mittelfeldspielers interessiert, doch wie auch der Präsident schon eingestand „nicht um jeden Preis“. Um diesen, Rosts Gehalt und Vertragsdauer, geht es im speziellen Fall. Energie hat die Messlatte mit rund 1,2 Millionen Euro ziemlich hoch gelegt (AZ berichtete).

Weder der Club-Boss noch Martin Bader sind verständlicherweise gewillt, diese Summe auszugeben, deswegen hatte Bader jüngst Kontakt mit seinem Cottbus-Kollegen Steffen Heidrich aufgenommen, das Thema abgehakt. Roth ist dennoch zuversichtlich, dass der Deal doch noch klappen könnte. „Fußball ist ein Tagesgeschäft, mal geht es rauf, mal geht es runter.“ Halt eine Zeit- und Verhandlungsfrage. Verhandelt wird mit Raphael Schäfer, Nürnbergs Ex-Keeper, der beim VfB Stuttgart durch die Verpflichtung von Jens Lehmann total aufs Abstellgleis geraten ist. „Bader ist in Kontakt mit ihm“, bestätigte Roth, aber wie für Rost, so gilt auch bei Schäfer:

Schäfer "muss bezahlbar sein"

Der Preis ist zu hoch. Roth: „Von der Qualität her ist Schäfer überhaupt kein Thema, er muss aber bezahlbar sein, wir können uns sein Riesengehalt nicht leisten.“ Ein Deal auf Leihbasis wäre denkbar. Schäfer hat Vertrag bis 2011, Lehmann bis 2009. Warum beim Club keine Überbrückungs-Saison auf Leasing-Basis mit Stuttgarter Finanzbeteiligung? Roth: „Schäfer war bei uns eine absolute Führungspersönlichkeit.“ Schäfer war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Derweil hofft der Club-Boss auf eine super EM für Angelos „Harry“ Charisteas mit seinen Griechen. Nicht ganz uneigennützig. Der Stürmer soll nach der verkorksten Abstiegssaison weggelobt werden. „Vielleicht“, scherzte Roth, „schießt er ja bei der EM wieder das Golden Goal wie beim letzten Mal im Finale gegen Portugal, dann würden sich andere Klubs um Charisteas reißen.“ Am Dienstag gegen Schweden kann „Harry“ etwas für seinen Marktwert tun. Matthias Hertlein