Roth: Rücktritt im Oktober?

Der Unternehmer hat mit der Sanierung seiner Firma ARO alle Hände voll zu tun. Der Club-Chef sagt: „Ich bin im Rentenalter“.
von  Abendzeitung
Sanierer im „Rentenalter“: Club-Chef Michael A. Roth ist guter Hoffnung seine Firma ARO betreffend, will beim 1. FCN aber kürzer treten.
Sanierer im „Rentenalter“: Club-Chef Michael A. Roth ist guter Hoffnung seine Firma ARO betreffend, will beim 1. FCN aber kürzer treten. © bayernpress

NÜRNBERG - Der Unternehmer hat mit der Sanierung seiner Firma ARO alle Hände voll zu tun. Der Club-Chef sagt: „Ich bin im Rentenalter“.

Der langsame Abschied des Club-Präsidenten: Gewählt ist er bis 2009. Doch Michael A. Roth (72) zieht sich aus dem Tagesgeschäft zurück – um seine Firma zu retten! Roth saniert gerade sein Teppich-Imperium „ARO“.

„Ich habe gute Leute am Valznerweiher. Da kann mich zurücknehmen“, sagt der Unternehmer. Das hat er schon. Beim Saisonauftakt fehlte der Club-Boss, ebenso im Trainingslager in Bad Wörishofen und beim Test am Mittwoch in Amberg, quasi vor der Haustüre. Roth hat mit seinem Imperium alle Hände voll zu tun, nachdem Anfang Juni bekannt wurde, dass „ARO“ finanziell gewaltig in Schieflage geraten war (AZ berichtete).

Roth will sein Lebenswerk retten

Gehälter konnten nicht rechtzeitig bezahlt werden, Filialen wurden geschlossen. „Wir haben frisches Geld von der Bank bekommen und können nun sanieren“, erzählt Roth. „Es macht Spaß.“ Roth will sein Lebenswerk retten, so gut es geht. Deshalb wollte er schon nach dem Abstieg das Präsidenten-Amt abgeben, um sich ganz auf die Firma konzentrieren zu können. Doch Roth wurde überredet, weiterzumachen.

Vize Siegfried Schneider: „Es war wichtig, dass Herr Roth mit seiner Erfahrung als Stützpfeiler im Präsidium bleibt.“ Dennoch ist nicht auszuschließen, dass er im Oktober bei der Hauptversammlung (ohne Wahlen) abtritt.

Denn bei „ARO“ gibt es viel zu tun – und viele Gerüchte. Angeblich will sich Roth mittelfristig, also in zwei Jahren ganz zur Ruhe setzen. „Ich bin wieder voller Tatendrang“, sagt Roth. „Was aber in ein, zwei Jahren ist, kann ich nicht sagen. Ich bin ja schon im Rentenalter.“ Weitere Filialen, 125 hat er noch, will Roth nicht schließen. „Da ist nichts geplant .“

Villa am Gardasee verkauft

Er sagt aber auch: „Die Stimmung im Einzelhandel ist mies. Das betrifft nicht nur das Teppich-Geschäft. Die Leute klagen über hohe Benzinpreise, investieren lieber in Ölvorräte für den Winter.“ Dass er seine Villa am Gardasee für angeblich fünf Millionen Euro verkauft hat, um mit dem Erlös die Firma zu sanieren, dementiert Roth: „Ich habe das Anwesen verkauft, weil ich nur noch einmal im Jahr eine Woche mit meiner Familie dort war. Das hat sich nicht rentiert. Außerdem hatte ich ein sehr gutes Angebot bekommen.“ Sein Domizil in St. Petersburg/Florida will Roth behalten.

„Dort bin ich mindestens vier Wochen im Jahr.“ Roth hat auch keinen Grund, private Mittel in die Firma zu pumpen. ARO ist eine GmbH. Roths Haftung beschränkt sich daher auf die Einlage. M. Hertlein/ERG

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