Roth knickt ein

Der Club-Präsident entschuldigte sich für seine Attacken auf Bader und Woy, verpasst sich einen Maulkorb und will bis 2010 im Amt bleiben,
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"Das was ich gesagt habe, war nicht so gemeint": Michael A. Roth
Wolfgang Zink "Das was ich gesagt habe, war nicht so gemeint": Michael A. Roth

NÜRNBERG - Der Club-Präsident entschuldigte sich für seine Attacken auf Bader und Woy, verpasst sich einen Maulkorb und will bis 2010 im Amt bleiben,

Der angebliche Tsunami am Valznerweiher entpuppte sich einmal mehr als Sturm im Wasserglas. Schon vor der gestrigen Krisensitzung beim 1. FC Nürnberg gab es erste Anzeichen von Versöhnung. Und Präsident Michael A. Roth, der durch seine verbalen Attacken auf die hauptamtlichen Vizepräsidenten Martin Bader (Sportdirektor) und Ralf Woy (Finanzen) den Knatsch ausgelöst hatte, knickte während der Sitzung ein, entschuldigte sich für seine Entgleisung und verpasste sich auch noch gleich einen Maulkorb. „Künftig sage ich nichts mehr, bleibe aber bis 2010 Präsident.“

"Künftig sage ich nichts mehr"

Roth hatte Woy und Bader vorgeworfen, sie würden sich nicht genug um die Belange des Vereins kümmern, was besonders bei Woy Befremden ausgelöst hatte: „Nach diesen Aussagen gehe ich davon aus, dass ich gehen muss.“ Er darf ebenso bleiben wie Bader und Trainer Michael Oenning, den Roth allerdings auch nicht zur Disposition gestellte hatte.

Bader, Woy und Oenning dürfen bleiben

„Roth hat halt nach dem 0:0 gegen Frankfurt im ersten Zorn gesprochen“, nahm auch Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Schramm den Präsidenten in Schutz. „Für die sportlichen Ergebnisse können weder Präsidium noch Aufsichtsrat etwas. Das muss auf dem Rasen gelöst werden,“ so Schramm zur sportlichen Talfahrt des Club in der Zweiten Liga.

"Roth hatte nach dem 0:0 gegen Frankfurt im ersten Zorn gesprochen"

Hintergrund der plötzlichen Wiedereinmischung des Präsidenten ins Tagesgeschäft könnte das Auftauchen von Roths Ex-Berater Horst Riedl sein. Der fuhrwerkte in der Vergangenheit schon sowohl in Roths Firma ARO als auch beim Club herum, bescherte dem Verein unter anderem den Katastrophen-Trainer Friedel Rausch. „Gut möglich, dass Riedl Roth die Flausen in den Kopf gesetzt hat“, vermutet ein Insider aus Roths Umfeld, der aber nicht genannt werden will.

"Vielleicht war das ganze Kasperltheater notwenig"

Egal wie, Schramm war hochzufrieden. „Ich bin froh, dass wir alle weiter zusammenarbeiten können.“ Für den von Roth attackierten Woy war es gar „ein gefühlter Sieg für den Verein. Wir werden jetzt wieder Vollgas geben, um sportlich aus dem Keller zu kommen – und zwar gemeinsam. Das Wichtigste ist, dass Trainer Michael Oenning und sein Assistent Peter Hermann in Ruhe weiterarbeiten können. Sie sollen aber bis zur Winterpause ein Konzept vorlegen.“ Woy nahm auch die Entschuldigung von Roth („was ich gesagt habe, war nicht so gemeint“) an, urteilte aber treffend: „Vielleicht war dieses ganze Kasperltheater einfach notwendig, um den Verein aufzuwecken.“ Bader schloss sich dem an. „Jetzt ist das Vertrauen wieder da, um mit allen beteiligten Gremien gut arbeiten zu können.“

Oder anders ausgedrückt: Der Alte bleibt – und alles beim Alten. ERG/MH

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