Roth droht mit Rücktritt

Der Präsident schießt scharf gegen Sportdirektor Bader und „Wirtschaftsminister“ Woy – und schmollt: „So ist der Club nicht mehr mein Verein“. Aber Ex-Trainer Hans Meyer und Thomas von Heesen stehen im Mittelpunkt der Kritik
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„Besonders der Bader will ja alles alleine machen“: Präsident Michael A. Roth rügt seinen Sportdirektor (links).
bayernpress „Besonders der Bader will ja alles alleine machen“: Präsident Michael A. Roth rügt seinen Sportdirektor (links).

NÜRNBERG - Der Präsident schießt scharf gegen Sportdirektor Bader und „Wirtschaftsminister“ Woy – und schmollt: „So ist der Club nicht mehr mein Verein“. Aber Ex-Trainer Hans Meyer und Thomas von Heesen stehen im Mittelpunkt der Kritik

Die sportlichen Dilettanten, die Hauptverantwortlichen für die Club-Krise, tragen nach wie vor gute Laune zur Schau. Wahlweise mit einem Lächeln oder breitem Grinsen im Gesicht traten die Profis gestern ihren Dienst zum Nachmittagstraining an. Weil sie gegenüber den leidenden Fans nicht arrogant wirken wollen? Weil sie nicht kapieren, welchen hanebüchenen Mist sie Woche für Woche zusammenkicken? Oder weil ihnen die für normalsterbliche Lohnempfänger beneidenswerte „Arbeit auf dem Platz“ so viel Spaß macht?

Roth schießt gegen Bader und Woy

Einem ist selbiger gründlich vergangen: Präsident Michael A. Roth. Der 73-Jährige schmollt mit dickem Hals – und spricht offen über seinen Rücktritt! Nicht erst seit der armseligen Nulldiät gegen Aufsteiger FSV Frankfurt hat Roth die Nase gestrichen voll. „Seit Wochen ärgere ich mich“, mosert er. „Einem minder bemittelten Hilfsarbeiter greife ich ja gerne unter die Arme“, schießt der „Boss“ scharf – gegen seine hauptamtlichen Vizepräsidenten Martin Bader, zuständig für das sportliche Tagesgeschäft, und „Wirtschaftsminister“ Ralf Woy.

„Die beiden“, so Roth weiter, „sind aber hoch bezahlte Kräfte. Ich renne denen nicht hinterher. Besonders der Bader will ja alles alleine machen. So ist der Club nicht mehr mein Verein. Ich habe ihnen voll vertraut, ihnen das Feld überlassen. Und jetzt? Ich kann jeden Tag meinen Schlüssel abgeben, dann bleibe ich halt daheim, und die sollen ihr Ding machen. Damit hätte ich mittlerweile überhaupt kein Problem.“

Bader: "Woy und ich arbeiten seriös"

Rumms! Ziel anvisiert, getroffen, aber kein Opfer in Sicht. „Noch“, betont Roth dieses Wort eindringlich, „habe ich mit niemandem verhandelt. Ich habe auch keine Besseren in der Hinterhand.“ Er, der „Boss“, der sich „zur Seite gedrängt fühlt“, wie wir gestern berichteten. Für Bader „absolut grundlos“. Der Manager: „Woy und ich arbeiten absolut seriös. Sportlich ist unsere Situation ganz klar unbefriedigend. Dieser Verantwortung stelle ich mich auch. Finanziell ist sie aber okay.“ Den Vorwurf, dass nach Abschaffen des einst wöchentlichen Vorsprechens beim „Boss“ der Informationsfluss leide oder gar eigenmächtig Entscheidungen getroffen werden würden, verneint Bader: „In Präsidium und Aufsichtsrat herrscht klare Transparenz über Zahlen oder Namen. Alle wissen Bescheid. Ich habe nicht im stillen Kämmerlein agiert. Ich benötige Leute, die hinter Entscheidungen stehen. Vielleicht haben sich einige zu sehr auf mich und die Ex-Trainer verlassen.“ Auf die Konzepte von Hans Meyer und Thomas von Heesen.

Roth will Konzepte sehen

Die Ursache für die aktuell nurmehr sehr schwer zu korrigierende Club-Krise liegt laut Roth hauptsächlich in der Personalie Meyer. „Die Rückrunde vor dem Pokalsieg im Vorjahr war miserabel. Da hätten wir handeln müssen. Aber Bader, ein Manager trägt in jedem Verein die Hauptverantwortung, hat ja sogar noch gelächelt, als der ihm unterstellte Meyer über ihn in teils menschenverachtender Weise hergezogen ist.“ Roths Ansatz vor der Präsidiumssitzung am Donnerstag: „Ich will, dass Bader und Woy ihre Pflichten nicht weiter vernachlässigen und mich häufiger in Kenntnis setzen.“ Bader sagt: „Wir sind auch bislang nicht ohne vernünftiges Konzept durch die Gegend getappt.“ Oft reicht es allerdings schon aus, auch in ganz schweren Zeiten an einem Strang zu ziehen. Markus Löser

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