Rote Karte fürs Rotlicht: Augsburgs Kampf gegen Prostitution und Bordelle

Es gibt Titel, auf die Städte alles andere als stolz sind. Rotlicht-Metropole ist sicherlich so einer. Deshalb hat Augsburg nun der Prostitution den Kampf angesagt.
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Augsburg - 290.000 Einwohner, Tendenz stark steigend, Theater wird saniert, Klinikum zum Uniklinikum aufgewertet, ungebrochener Bau-Boom - Augsburg blüht derzeit so richtig auf. Eigentlich könnt die drittgrößte Stadt Bayerns zufrieden sein. Doch es gibt da einen Makel, der nicht nur unauslöschlich zu sein scheint, sondern sich auch noch auszubreiten droht: Nirgendwo in Deutschland gibt es so viele Prostituierte im Verhältnis zur Einwohnerzahl, wie in Augsburg.

Insbesondere zwei Stadtteile leuchten abends rot: Das Arbeiter- und Industrieviertel Lechhausen sowie der größte Stadtteil Haunstetten. Zu letzterem zitiert die Süddeutsche Zeitung (SZ) Augsburgs Baureferent Gerd Merkle: "Der Besatz an Bordellen [hat dort] bereits eine kritische Grenze erreicht." Und dennoch verliert die Stadt offenbar für Bordellbetreiber nicht an Attraktivität – im Gegenteil. In Lechhausen beispielsweise wehrten sich Anwohner und Stadt vehement und bis vor Gericht gegen einen neuen Super-Puff, ein Laufhaus mit 47 Prostituierten-Zimmern.

Die vermeintlich einfachste Lösung, ein generelles Neubauverbot für Bordelle, ist rechtlich allerdings nicht zulässig. Daher ist man in Augsburg nun kreativ geworden und will die Vorgaben verschärfen, wie die SZ berichtet. Demnach sollen Bordelle künftig nicht mehr in der Nähe von Wohnhäusern, Schulen, Kindergärten, sozialen oder religiösen Einrichtungen entstehen dürfen. Zudem nicht in Gewerbegebieten mit produzierendem oder verarbeitendem Gewerbe, in Stadtgebieten in denen bereits Bordelle vorhanden sind oder in Stadtteilen die durch die Ansiedlung eines Bordells abgewertet werden könnten und schon gar nicht in Sanierungsgebieten.

Unterm Strich gibt es damit wohl künftig in Augsburg kein Bordell-Bauland mehr; die neuen, strengen Richtlinien sind de facto eben doch ein Verbot. Und damit erreicht die CSU-SPD-Grüne-Koalition im Rathaus, was schon lange ihr Ziel für die Fuggerstadt ist: Freudenhäuser müssen raus!

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