Rollerfahrer kollidiert mit Zug - und haut ab

  Ein Roller und ein Zug prallen aufeinander: Während die Einsatzkräfte einen verletzten Rollerfahrer suchen, macht der sich aus dem Staub.  
von  AZ

Ein Roller und ein Zug prallen aufeinander: Während die Einsatzkräfte einen verletzten Rollerfahrer suchen, macht der sich aus dem Staub.

Mühldorf - Am Freitagabend gegen 22.15 Uhr ging bei der Rettungsleitstelle in Mühldorf eine Mitteilung ein: Am Bahnübergang an der Äußeren Neumarkter Straße soll der Zug in Richtung Landshut einen Zweiradfahrer erfasst haben. Als die Einsatzkräfte dann an den Unfallort kamen, bot sich ihnen folgende Situation: Der Zugführer hatte im Scheinwerferlicht einen Mann gesehen, der sein Zweirad auf den Gleisen schob. Kurz danach bemerkte der Zugführer einen Aufprall.

Sofort hielt er den Zug an, doch an der Aufprallstelle fanden die Einsatzkräfte nur Glassplitter und Plastikteile. Die Helfer gingen zunächst davon aus, dass der Zweiradfahrer nach dem Aufprall weggeschleudert wurde. Die Kräfte der Feuerwehr, von THW, BRK und Polizei suchten die Umgebung nach dem möglicherweise Verletzten ab. Zur Unterstützung wurde ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera gerufen. Vom Zweirad und der Person fehlte jedoch jede Spur.

Mehrere Zeugen hatten in der Nähe einen schiebender Radfahrer und ein schiebender Rollerfahrer kurz nach dem Zusammenprall in der Nähe gesehen wurden. Die Ermittler kamen schließlich einem 31-jährigen auf die Spur.

Der Mann wollte mit seinem Roller den Bahnübergang überqueren, als sich die Schranken gerade schlossen. Er schaffte es jedoch nicht mehr und musste stark abbremsen. Trotzdem ragte der Frontbereich seines Roller unter der Schranke hindurch auf das Bahngleis. Der 31-Jährige versuchte noch, das Vorderrad zurückzuschieben, doch vergebens. Er konnte einen Zusammenstoß mit dem Zug nicht mehr verhindern.

Der Mann selbst blieb unverletzt, er haute nach dem Unfall ab. Gegen ihn wurde  ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort und gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr eingeleitet. Wenn er Pech hat, muss er den Einsatz bezahlen. Die Bahnstrecke Mühldorf – Landshut war von 21.55 bis 23.33 Uhr komplett gesperrt. Die zehn im Zug befindlichen Fahrgäste blieben unverletzt. Der Zugführer selbst erlitt einen Schock.

 

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