Rock im Schlamm

Vier Tage Ausnahmezustand beim Rock-Festival in Nürnberg: Bis zu 60000 Zuschauer rocken am Dutzendteich bei Rammstein, Kiss und 83 anderen Bands – und sogar das Wetter wird mitspielen
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Jetzt wird im Schlamm gebadet: Die Hauptbühne von Rock im Park auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg.
az Jetzt wird im Schlamm gebadet: Die Hauptbühne von Rock im Park auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg.

NÜRNBERG - Vier Tage Ausnahmezustand beim Rock-Festival in Nürnberg: Bis zu 60000 Zuschauer rocken am Dutzendteich bei Rammstein, Kiss und 83 anderen Bands – und sogar das Wetter wird mitspielen

Keine „Sumpflandschaft“ erwartet heuer Rainer „Sully“ Sülzer, der technische Leiter von Rock im Park (RIP). Und tatsächlich liegen die Wiesen auf dem Festivalgelände am Dutzendteich saftig grün da. Ein paar Pfützen – das war’s. Was aber, wenn ab Donnerstag an vier Tagen 60 000 Rockfans die Sau raus lassen? Rock im Schlamm? Rainer Sülzer sieht’s gelassen: „Direkt vor den Bühnen, wo am meisten Druck ausgeübt wird, legen wir Platten aus. Sollte es regnen, saugen die speziell mit Steinen und Dränagen unterlegten Wiesen das Wasser auf wie Schwämme.“ Tatsächlich soll’s sogar aufheitern: Über 25 Grad und Sonne sind fürs Wochenende angesagt!

Nicht versumpfen sollen heuer Ton und Klang. Was für die Anwohner im letzten Jahr zu laut war – zwölf beschwerten sich über den Lärm, reichten sogar eine Klage ein – war vielen Besuchern viel zu leise! Dass die Gitarrenriffs von Headlinern wie Rammstein oder Kiss aber ordentlich laut in die Ohren fahren müssen, versteht sich auf einem Rockfestival von selbst. Sülzer: „Sonst kann ich die Musik gleich auslassen.“

Beschwerden können Anwohner am Bürgertelefon Nürnberg loswerden

Die Lautstärkebeschränkung von 70 Dezibel bis 22 Uhr und 65 nach 22 Uhr bleibt zwar. Spezielle Verkleidungen der Bühnen sollen aber dafür sorgen, dass sich der Klang „gleichmäßig auf dem Gelände verteilt“ und nach außen „geblockt wird“. Wer sich trotzdem in seiner Ruhe gestört fühlt, kann sich über das Bürgertelefon des Nürnberger Ordnungsamtes beschweren.

Rock im Park aufbauen, heißt, eine „Kleinstadt für 60000 Menschen hochziehen“, so Sülzer. Der komplette Aufbau dauert zwei Wochen. Insgesamt sorgen rund 2000 Helfer für einen reibungslosen Ablauf des Festivals. Sie bauen drei Bühnen á 70 Meter Breite, knapp 20 Kilometer Bauzaun und 500 Dixieklos auf, verschrauben 1100 Lampen, verlegen 218 Kilometer Kabel, versorgen rund 450 Musiker aus 85 Bands, verkaufen 100 000 Liter Bier und 200 Tonnen Nahrungsmittel. 700 Securities, 300 Beamte und 1200 Sanitäter sind außerdem im Dauereinsatz.

Wichtig für Anwohner: Bereits am Mittwoch ist die Durchfahrt Beuthener/Zeppelinstraße gesperrt. Ab Donnerstag, 8 Uhr, sind die Campingplätze geöffnet. Tickets gibt’s noch an den bekannten VVK-Stellen, während des Festivals ab 11 Uhr an der Festivalinfo (Große Straße). Viertagesticket kostet 170, Tagesticket 75 Euro.

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