Rock im Park: Wirbel um zu wenig Klos und giftige Raupe
Strahlender Sonnenschein, laute Rockmusik, literweise Bier: Es ist wieder Festival-Zeit in Nürnberg. Zum Auftakt am Freitag feiern Zehntausende Fans bei "Rock im Park". Neben der Musik sorgte aber auch eine kleine Raupe für Aufsehen. Außerdem gab es Ärger um fehlende Toiletten.
Nürnberg - Der Park rockt wieder: Am Freitag ist das Festival "Rock im Park" auf dem Nürnberger Zeppelinfeld gestartet. "Es ist gut angelaufen", sagte ein Sprecher. Zwar gab es in den sozialen Netzwerken etwas Unmut wegen überfüllter Zeltplätze. Da gebe es aber keinen Grund zur Sorge: "Es sind noch genug Plätze da."
Die Ärzte und Feine Sahne Fischfilet bei Rock im Park
Mehr als 70.000 Fans werden nach Veranstalterangaben zu dem dreitägigen Musikspektakel erwartet. Als Headliner stehen Slipknot und Tool auf dem Programm, den Anfang sollten aber am Freitagabend Die Ärzte machten.
Vorher standen bei strahlendem Sonnenschein unter anderem noch Feine Sahne Fischfilet auf dem Spielplan. Die Band aus Mecklenburg-Vorpommern konnte sich am Nachmittag über ein tanzfreudiges Publikum freuen. Beim Partymachen setzte die Gruppe aber auch wieder politische Töne. So kritisierte Frontsänger Jan "Monchi" Gorkow die Migrationspolitik der EU. Es könne nicht sein, dass darüber diskutiert werde, ob ein ertrinkender Mensch gerettet werde oder nicht. "Wenn man Waffendeals abschließt mit Saudi-Arabien oder der Türkei, dann muss man sich nicht wundern, wenn Menschen fliehen. Wir würden das genauso machen", erklärte der Sänger. Den Rockfans gefiel das. Sie klatschten und jubelten - besonders laut wurden sie, als die Musiker die AfD und ihre Wähler kritisierten.
Giftige Raupe sorgt für Wirbel
Für Verwirrung unter den Besuchern sorgte am Freitag eine spontane Änderung im Spielplan: weil die Dropkick Murphys es laut Veranstalter nicht rechtzeitig nach Nürnberg schafften, wurde ihr Auftritt mit dem der Architects getauscht. Die Fans mussten nicht nur zu einer anderen Zeit kommen, auch die Bühne war eine andere.
Im Vorfeld des Festivals hatte nicht nur die große Rockmusik Schlagzeilen gemacht - sondern auch eine kleine Raupe. Nach Medienberichten musste eine Spezialfirma anrücken, um den giftigen Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen. Hunderte Nester wurden gefunden, Bäume mit Flatterband abgesperrt. Am Freitag sei das aber kein großes Thema mehr gewesen, sagte ein Festivalsprecher.
Insgesamt sind bis Pfingstsonntag rund 75 Musik-Acts auf den drei Bühnen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände der Nazis angekündigt. Parallel zu "Rock im Park" startete das etwas größere Zwillingsfestival "Rock am Ring" am Nürburgring in der Eifel.
Zu wenig Klos bei "Rock im Park"
Shitstorm um zu wenig Klos: Besucher von "Rock im Park" in Nürnberg beklagen zu wenig Toiletten auf dem Festivalgelände. In sozialen Netzwerken machen sie ihrem Ärger Luft, bezeichneten die Situation und die langen Schlangen vor den Toiletten als Unverschämtheit. Nicht alle verloren ihren Humor: "Die Veranstaltung wird von Jahr zu Jahr beschissener", wurde auf Facebook gescherzt und: "Das nenn ich mal einen echten Shitstorm." "Wir arbeiten seit 24 Stunden durchgehend daran, die Probleme bei den sanitären Anlagen und Duschen zu beheben", schrieben die Veranstalter auf Facebook.
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