Roboter für den Krieg – in Franken üben sie schon
Soldaten sollen sich künftig manchen Gefahren nicht mehr aussetzen müssen
HAMMELBURG Selbstständig operierende unbemannte Fahrzeuge sollen in absehbarer Zeit deutsche Soldaten bei gefährlichen Einsätzen unterstützen. „Das steckt aber im Moment noch in den Kinderschuhen“, sagte das Mitglied des Projektteams des Heeresamtes, Major Lars Apfel. Apfel koordiniert mit Kollegen für die Bundeswehr die diesjährige Robotik-Leistungsschau ELROB (European Land-Robot Trial), die noch bis morgen in Hammelburg (Kreis Bad Kissingen) stattfindet.
Bei der europaweit einmaligen Schau präsentieren rund 50 Firmen sowie 10 Universitäten und andere Forschungseinrichtungen aus mehreren europäischen Ländern ihre robotischen Systeme. Die Aussteller zeigen Fahrzeuge in allen Größen und Varianten, die Wege, Hindernisse, Munition und Personen identifizieren oder umgehen können. Ausgerichtet wird die Schau vom Führungsstab des Heeres und dem Verteidigungsministerium.
Ziel sei, die Sicherheit und den Schutz der Soldaten durch den Einsatz von Robotern zu verbessern, sagte Apfel. Bisher unterstützten nur ferngesteuerte Systeme die Bundeswehr, etwa bei der Entschärfung von Sprengfallen. Vom Einsatz intelligenter Maschinen, die selbstständig Gebäude erkunden oder Munition transportieren, sei das Heer noch weit entfernt.
Die Entwicklungen könnten Apfel zufolge auch im zivilen Bereich eingesetzt werden, beispielsweise auf dem verseuchten Gelände eines Chemie-Unternehmens. „Eine Maschine fährt selbstständig in dieses Gebiet, entnimmt Proben und stellt fest, wie groß und in welchem Ausmaß das Gebiet verseucht ist. Damit muss ein Mensch sich dieser möglichen Gefahr nicht aussetzen.“
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