Risikobereitschaft mit Raketenabschussrampe

Alles eine Frage der Koordination: In den nächsten Tagen schwappt eine Vernissagen-Welle durch den Kunst-Großraum.
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Schwarze Wasserschlachten, zentnerschwer: Der Nürnberger Maler Werner Knaupp zwischen seinen neuen Bild-Kolossen. Ab Sonntag in der Galerie Defet.
Berny Meyer Schwarze Wasserschlachten, zentnerschwer: Der Nürnberger Maler Werner Knaupp zwischen seinen neuen Bild-Kolossen. Ab Sonntag in der Galerie Defet.

NÜRNBERG - Alles eine Frage der Koordination: In den nächsten Tagen schwappt eine Vernissagen-Welle durch den Kunst-Großraum.

Geht doch nichts über Feinabstimmung: Die Sonderschauen von André Butzer (Kunsthalle) und Wiebke Siem (Neues Museum) vor kurzem war jedenfalls höchstens das Vernissagen-Gekräusel für Nürnbergs Kunstfreunde angesichts der Ausstellungswoge, die sich in den nächsten Tagen auftürmt. Die erfordert in Kombination mit dem Abarbeiten bestehender Präsentationen (etwa „Lebt und arbeitet in“ im Kunsthaus, „Kunst und Kalter Krieg“ im Germanischen und Heinrich Kirchner in der Städtischen Galerie Erlangen) vor dem Sommerloch nochmals richtig Marathon-Kondition.

Angelika Nollert erhöht im Neuen Museum den Taktschlag für Szenenwechsel: Ab 9. Juli (18 Uhr) wird die Schenkung des Architektenehepaares Elfi und Hermann Rühl gezeigt, die unterm Stichwort „Fläche und Raum“ u.a. die Minimal Artisten Alf Lechner und Alf Schuler versammelt.

Eine Stunde später kann man in die Ostermayr-Passage (Königstraße) wechseln, die der Werkbund Werkstatt Nürnberg heuer als Zwischennutzer-Domizil dient. Das Scharnier-Institut zwischen Schule und Akademie versammelt in seiner Jahresausstellung die Absolventen aus den Bereichen Holz und Glas, Textil und Design (ab 9. Juli, 19 Uhr).

„Alarmierende Risikobereitschaft“ verprechen 147 Studenten der Nürnberger Kunstakademie für die traditionelle Jahresausstellung in und um die Klassen-Pavillons am Schmausenbuck (Eröffnung und Verleihung der Kunst- und Förderpreise: 15.7., 19 Uhr). Eine Raketenabschussrampe, ein Fahrstuhl und eine 27 Meter lange Rauchmaschine gehören zu den 30 Außenarbeiten.

Raus ins Freie und aufs Land drängt schon vorher der Kunstraum Weißenohe (bei Gräfenberg). Ab 11. Juli (15 Uhr) und bis 2. August besetzen 42 Künstler rund ums Kloster einen Skulpturenweg durch die Natur. Es geht um Flucht und Migration, „Auswandern“ ist das Thema, das u.a. Beton-Künstler Franz Janetzko, Stahlbildhauer Klaus Teutsch, Zeichner Janusz Radtke und Objektbauer Frid-rich Popp aufgreifen.

„Neue Aussichten“ nennt das Jüdische Museum Franken eine neue Dauerausstellung (ab 14.7., 19.30 Uhr). Nebenan in der kunst galerie fürth geht der Nürnberger Peter Mayer mit Materialbildern „rausfischen“ (ab 10. Juli, 19 Uhr). Überhaupt wirken aktuelle Galerie-Angebote wie ergänzende Namens-Satelliten zur morgigen Stadtrats-Diskussion über die „Fränkische Galerie“ und künftige Leitbilder: Der Nürnberger Maler und Kulturpreisträger Werner Knaupp zeigt ab 12. Juli (10.30 Uhr) in der Galerie Defet (Gustav-Adolf-Str. 33) neue Schwergewichte der „Westmännerinseln“, schwarzen Wellengebirgen, denen er Farbe ausgetrieben hat. In der Galerie Ederer (Frauenholzstraße 16) bewegt sich Manfred Hürlimann mit neuen Bildern „Von der Wiege bis zur Bahre“ (bis 30. Juli).

Brigitta Heyduck war vor 20 Jahren erster Gast in Heinz Meiers Galerie mit der Blauen Tür (Friedrichstr. 34) – und sie ist der letzte. Meier übergibt an Richard Lutz. Heyduck zeigt ab 9. Juli (19 Uhr) Neues vom Alten Kanal und aus hohen Bergen. An anderer Stelle wird ebenfalls ein Jubiläum umrundet. Das Künstlerhaus Zumikon, vor zehn Jahren eröffnet, versammelt ab 19. Juli unterm Motto „Die unendliche Schleife“ (Zitat des Architekten Max Bill) 45 Künstler von Gerhard Falkner bis Andreas Oehlert, von Inge Gutbrod bis Verena Waffek als Rückkehrer-Kommentatoren. Es wird’ jedenfalls eng an den Wänden. Andreas Radlmaier

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