"Ring"-Regisseur empfindet Absage als "Berufsverbot"
Bayreuth - Der Regisseur Valentin Schwarz, der in diesem Jahr den "Ring des Nibelungen" bei den Bayreuther Festspielen inszenieren sollte, empfindet die Absage in Corona-Zeiten als eine Art "Berufsverbot". "Ich fürchte da einen gewissen ideellen und gesellschaftlichen Kollateralschaden, hoffe aber einfach für uns alle, dass wir die Krise gut überstehen. Es ist künstlerisch ein Jahr, wie es das in der Geschichte nur in Kriegszeiten oder nach Vulkanausbrüchen gegeben hat - ein Jahr ohne Sommer", sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Das Ganze in dieser Situation auf Eis legen zu müssen, das ist fast eine Entzugserfahrung. Es ist eine künstlerische Vollbremsung sondergleichen."
Dennoch habe er Verständnis für die Absage: "Natürlich hatten wir alle bis zum Schluss gehofft, aber ich finde es richtig, dass die Gesundheit der Mitarbeiter und des Publikums nicht riskiert wird."
Schwarz sollte den vierteiligen "Ring" mit den Opern "Rheingold", "Walküre", "Siegfried" und "Götterdämmerung" in diesem Sommer auf dem Grünen Hügel auf die Bühne bringen. Wegen der raschen Ausbreitung des Corona-Virus mussten die Festspiele aber abgesagt werden, der "Ring" soll 2022 nachgeholt werden. "Unsere Arbeit daran wird eben jetzt für zwei Jahre eingefroren und dann nach dem Auftauen taufrisch zum Einsatz kommen", sagte Schwarz der dpa.
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