Riedberger Horn: Was nicht passt...

Tja, jetzt hamma den Dreck im Schachterl. Vor allem natürlich die CSU, die den Allgäuer Bürgerentscheiden ja erst (und ohne Not) den Weg geebnet hat. Und sich jetzt kaum zu wundern braucht, dass Obermaiselsteiner und Balderschwanger mehrheitlich für die umstrittene Skischaukel gestimmt haben – was ihnen kaum zu verdenken ist. Sie leben ja (noch!) vom Skisport.
Übrig bleibt ein Scherbenhaufen. Dass am Riedberger Horn 15 Prozent des Allgäuer Birkhuhn-Bestandes lebt? Wurscht. Dass das Riedberger Horn in der strengen Schutzzone C des bayerischen Alpenplans liegt, wo jedwede weitere Erschließung eigentlich strikt untersagt ist? Egal. Was nicht passt, wird eben passend gemacht.
Alpenplan als Erfolgsgeschichte
Nur zur Erinnerung: Der Alpenplan war 1972 erlassen worden, um die bayerischen Alpen zu schützen. Anlass war damals der Plan, ausgerechnet auf den Watzmann eine Seilbahn zu bauen. Bayerns Paradeberg, der heute inmitten des Nationalparks Berchtesgaden liegt. So gesehen ist der Alpenplan nicht nur ein wegweisendes landesplanerisches Instrument, sondern vor allem eins: eine Erfolgsgeschichte.
Und: Er ist geltendes Recht. Ihn jetzt mutwillig zu Fall zu bringen, oder bei Bedarf abzuändern, wird kaum Bestand haben vor Gericht. Ebenso übrigens wie das Votum der beiden Bürgerentscheide. Egal, wie das Ganze ausgehen wird. Eines ist jetzt schon auf der Strecke geblieben – wieder mal die Glaubwürdigkeit der CSU.