Rentner ersticht Sohn – weil der die Mutter schützen wollte!

NÜRNBERG Das erschütternde Drama ereignete sich im Juli 2010 in einem Mehrfamilienhaus in der Fürther Ludwigstraße. Zwei Mal stach Nikolaus K. (70) auf seinen eigenen Sohn ein! Boris K.* (†39), selbst Vater von zwei kleinen Kindern, war binnen weniger Sekunden tot. Die Gründe für diese Wahnsinnstat lagen zunächst im Dunkeln.
Am Dienstag beginnt der Prozess gegen den Killer. Die Familie hatte zurückgezogen gelebt. Die Nachbarn beschrieben Nikolaus K. und seine Frau (63) als „stille“, „brave“ Menschen. Keiner im Haus sah die Tragödie kommen. Niemand ahnte, dass nebenan ein brutaler Tyrann lebte, der seiner Familie und vor allem seiner Ehefrau das Leben bereits seit Jahren zur Hölle machte. Davon geht die Staatsanwaltschaft nun aus. Laut Anklage soll es am Tattag, wie schon so oft, zu einem von Nikolaus K. angezettelten handfesten Streit in der Küche gekommen sein. Der Grund ist erschreckend banal: Ehefrau Ludmilla* soll einfach nur das falsche Essen auf den Tisch gestellt haben!
Wutentbrannt griff der Rentner zum Küchenmesser
Sohn Boris, der an diesem Samstagabend zu Besuch in der elterlichen Wohnung war, konnte es nicht mitansehen, wie seine Mutter wieder einmal vom Vater drangsaliert und gedemütigt wurde. Er stellte sich schützend vor sie. Nikolaus K. brannten daraufhin endgültig die Sicherungen durch – vom Sohn wollte er sich wohl nichts sagen lassen. Wutentbrannt griff der Rentner zu einem Küchenmesser, der Sohn sollte laut Anklage sehen, wer Herr im Haus ist. Nikolaus K. stach ihm mitten in die Brust. Boris K. hatte keine Chance. Er verblutete noch an Ort und Stelle.
Der Täter ließ seinen Sohn einfach liegen und flüchtete mit dem Messer in den Keller. Dort wollte er sich selbst erstechen. Der Selbstmordversuch aber scheiterte. Eintreffende Polizeibeamte konnten den Mann überwältigten. Nikolaus K. ist wegen Totschlags angeklagt. Der Prozess ist auf drei Tage angesetzt.
*Namen geändert