Reinhardts Rückmeldung

Club-Reservist macht gegen Hoffenheim auf sich aufmerksam, bleibt aber bescheiden
von  Abendzeitung
Starke Leistung, leise Töne: „Klar ist es schön, wenn man sieht, dass man auch gegen eine stark besetzte Mannschaft wie Hoffenheim noch mithalten kann“, sagt Dominik Reinhardt.
Starke Leistung, leise Töne: „Klar ist es schön, wenn man sieht, dass man auch gegen eine stark besetzte Mannschaft wie Hoffenheim noch mithalten kann“, sagt Dominik Reinhardt. © bayernpress

Club-Reservist macht gegen Hoffenheim auf sich aufmerksam, bleibt aber bescheiden

NÜRNBERG Manchmal muss man anscheinend erst in die Vergangenheit reisen, um in der Gegenwart anzukommen. Für Dominik Reinhardt jedenfalls hatte der 1:2-Test gegen die TSG Hoffenheim etwas von einer Reise in einer Zeitmaschine – vielleicht sogar zurück in eine bessere Zukunft?

"Es geht nicht um Einzelinteressen"

Es war durchaus ein Hauch Erstliga-Flair, was beide Teams – und auf Club-Seite besonders der von Michael Oenning ins zweite Glied versetzte Rechtsverteidiger – am Freitag in Crailsheim versprühten. Andere hätten nach so einem Auftritt vielleicht große Töne gespuckt, zum Angriff auf die interne Konkurrenz geblasen. Reinhardt nicht: „Warum soll ich mich Freude? Wir haben verloren.“ Okay, aber ein bisschen Jubel ist doch erlaubt? „Nein, es geht nicht um Einzelinteressen, sondern nur darum, dass wir unser Ziel erreichen.“ Erst nach mehrmaligem Nachfragen ist „Domi“ zumindest etwas Zufriedenheit zu entlocken: „Klar ist es schön, wenn man sieht, dass man auch gegen eine stark besetzte Mannschaft wie Hoffenheim noch mithalten kann.“

Ungewohnt energisch in den Zweikämpfen, selbst gegen die Edeltechniker Carlos Eduardo oder Wellington, schaltete sich Dominik immer wieder nach vorne ein. Und ließ mit präzisen Diagonalpässen ganz neue Qualitäten aufblitzen. Seine Leistung krönte er mit einem strammen Freistoß-Tor. „Ich Freude mich für Dominik“, lobte auch Hoffenheims Co-Trainer, der ehemalige Club-Amateurtrainer Peter Zeidler, seinen einstigen Schützling. Denn was bei Reinhardt immer gerne vergessen wird: Irgendwie muss der 24-Jährige ja zu 93 Erstliga- und acht Uefa-Cup-Einsätzen gekommen sein.

In Sachen Startelf wird sich für Dominik dennoch nichts ändern. Auch wenn Oenning betont, froh über „mehr Alternativen“ zu sein: Stammkraft Dennis Diekmeier bleibt gesetzt. „Gerade in der Abwehr ist es sehr schwer, wieder reinzukommen“, macht sich Reinhardt wenig Hoffnung.

Reinhardt will sich durchbeißen

Das weiß auch sein Berater und väterlicher Freund Ali Bulut: „Domi ist natürlich nicht glücklich. Und Diekmeier spielt ja sehr ordentlich.“ Ein vorzeitiger Abschied, eine Flucht, steht für Bulut jedoch nicht mehr zur Debatte: „Ich habe mit Dominik vereinbart, dass er sich jetzt wieder rankämpfen muss. Nach dem Abstieg gab es unter anderem Anfragen aus Bremen, Dortmund Leverkusen und vom HSV. Allerdings war die Ablöse das Problem. Die Vereine wollten nichts oder nur eine geringe Summe zahlen.“ Reinhardt: „Ich will mich weiter anbieten.“ Beim Club. Krischan Kaufmann

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