"Reichsbürger" aus Erdbehausung wieder auf freiem Fuß
Coburg (dpa/lby) - Der "Reichsbürger", der in seiner Erdbehausung in Oberfranken festgenommen wurde, ist nach Behördenangaben wieder auf freiem Fuß. Der 50-Jährige hatte im Gefängnis gesessen, habe die Haft nach Zahlung einer Geldstrafe aber verlassen dürfen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Coburg am Montag auf Anfrage mit. Das Amtsgericht Lichtenfels hatte den Mann im Juni 2018 per Strafbefehl wegen Beleidigung in drei Fällen zu einer Geldstrafe von 2700 Euro verurteilt, wie eine Sprecherin des Gerichts sagte. Weil er nicht zahlte und unauffindbar war, erließ die Staatsanwaltschaft einen sogenannten Vollstreckungshaftbefehl gegen den 50-Jährigen.
Nach seiner Festnahme Mitte Mai kam er deshalb in ein Gefängnis. Nachdem er die ursprüngliche Geldstrafe von 2700 Euro gezahlt hatte, durfte er am vergangenen Freitag die Haft verlassen, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Bernhard Lieb sagte.
Die Polizei hatte den Mann in seiner selbstgegrabenen Erdbehausung in einem Steinbruch im Landkreis Lichtenfels festgenommen. Dort hatte der "Reichsbürger" mit seinen beiden Kindern gelebt. Um sie kümmert sich das Jugendamt. Für "Reichsbürger" ist die Bundesrepublik kein souveräner Staat. Die Bewegung wird vom Verfassungsschutz beobachtet.
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