Regierungsbeauftragter: Aufnahmestopp braucht Nachbesserung

München (dpa/lby) - Der wegen der Corona-Krise verhängte Aufnahmestopp in Pflegeheimen muss nach Ansicht des Pflegebeauftragten der Staatsregierung, Peter Bauer, nachjustiert werden. "Aus meiner Sicht müssen die Ausnahmeregelungen bürgerfreundlich ausgelegt werden. Das heißt: Nicht der pflegende Angehörige oder der Betreuer muss sich selbst kümmern, sondern die Einrichtungen und die Behörden vor Ort müssen das übernehmen und Hilfe anbieten", sagte der Politiker der Freien Wähler am Montag in München. Wenn eine Pflegeeinrichtung keine Quarantänemöglichkeiten für 14 Tage anbieten könne, müsse sie diese anderweitig organisieren.
Um gegen die Ausbreitung des Coronavirus in bayerischen Pflegeheimen zu kämpfen, gilt in Pflege- und Behinderteneinrichtungen seit Samstag ein Aufnahmestopp. Ausnahmen sind nur möglich für Häuser, die neue Bewohner für zwei Wochen in Quarantäne unterbringen können.
"Aus meiner Sicht braucht es hier ganz klare Regelungen, wer was wann zu tun hat, wenn ein pflegebedürftiger Mensch oder Mensch mit Behinderung innerhalb sehr kurzer Zeit in eine Einrichtung neu verlegt oder zurückverlegt werden muss", sagte Bauer. Hier bestehe Nachbesserungsbedarf, den er dringend von allen Verantwortlichen in Bayern einfordere. Viele betroffene Angehörige und Betreuer seien verunsichert. Die Staatsregierung müsse daher schnellstmöglich eine bürgernahe Lösung schaffen.