Regensburger Vergewaltiger stellt sich in Berlin

BERLIN - Der verdächtige Mann soll geständig sein: Am Morgen des 24. Dezembers hatte er demnach in Oberösterreich eine junge Frau aus Oberfranken entführt und vergewaltigt. Dem mutmaßlichen Täter werden weitere Sexualdelikte angelastet.
Der seit Tagen gesuchte mutmaßliche Vergewaltiger einer Jugendlichen aus Regensburg hat sich am Dienstag in Berlin der Polizei gestellt. Dies teilte der Direktor der oberösterreichischen Kriminalpolizei, Alois Lißl, am Mittwoch in Linz mit. Der verdächtige Mann sei geständig, sagte Lißl der Nachrichtenagentur APA. Die Bundespolizei in Berlin teilte am Mittwoch mit, der Mann habe sich am Vorabend auf der Wache am Berliner Hauptbahnhof gemeldet. Er sei festgenommen und noch in der Nacht von der Kriminalpolizei Chemnitz abgeholt werden.
Die 16-Jährige Frau war am frühen Morgen es 24. Dezember auf dem Weg zum Regensburger Bahnhof von dem Mann angehalten worden. Dann hatte er sie mit vorgehaltenem Messer gezwungen, in den Kofferraum seines Autos zu steigen. Anschließend fuhr er mit ihr nach Österreich, wo er sie in einem Waldstück vergewaltigte. Sechs Stunden nach der Entführung ließ er sein Opfer vor dem Linzer Hauptbahnhof wieder frei. Wie aus den Aussagen hervorgeht, drohte der Mann der jungen Frau, sie umzubringen, falls sie zur Polizei gehen sollte. Das Mädchen meldete die Tat dennoch sofort der Polizei. Bereits aus dem Kofferraum des Autos hatte sie per Mobiltelefon deutsche Beamte alarmiert, die den Wagen aber nicht orten konnten. Die Polizei hatte nach einem Mann im Alter von etwa 26 bis 28 Jahren gefahndet, der etwa 1,85 Meter groß ist und eine dickliche Statur mit Bauchansatz hat.
Fahndungsdruck hatte Erfolg
Am Mittwoch wurde er noch vernommen, er habe sich jedoch bereits in den ersten Verhören geständig gezeigt, sagte der Direktor der oberösterreichischen Kriminalpolizei, Alois Lißl. Dieser geht davon aus, dass der öffentliche Fahndungsdruck den Täter dazu bewogen habe, sich den Behörden in Deutschland zu stellen. Die Polizei in Regensburg und in Chemnitz, wo ihm weitere Taten vorgehalten würden, hätten bereits die Ermittlungen aufgenommen. Einzelheiten zu der Tat wird die Staatsanwaltschaft Regensburg vermutlich am Freitag auf einer Pressekonferenz bekanntgeben, sagte der Sicherheitsdirektor. Die Polizei in Regensburg kündigte für den Mittwoch Abend noch eine Erklärung an. (dpa/AP)