Regen hilft Fichten und Förstern: Weniger Borkenkäfer

Regensburg (dpa/lby) - Bei der Bekämpfung der Borkenkäfer in Bayerns Wäldern hilft in diesem Jahr der Himmel: Wegen des vielen Regens im Mai und Juni ist die Zahl der Insekten deutlich gesunken, die in den vergangenen Jahren Rekordzahlen an Fichten befallen und zum Absterben gebracht hatten. Derzeit liegen die Zahlen sogar unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt, wie die Bayerischen Staatsforsten am Mittwoch in Regensburg mitteilten.
Für eine Entwarnung ist es nach Einschätzung der Käferfachleute bei den Staatsforsten aber zu früh. Als Hotspots kristallisieren sich demnach momentan Nordbayern - besonders der Frankenwald - sowie der Bayerische Wald heraus.
Die Staatsforsten zählen bei ihrer Analyse nicht die Käfer - ein unmögliches Unterfangen - sondern die Menge des Schadholzes. Im Juni fielen rund 42 000 Festmeter an, im Juni 2019 waren es dagegen 103 000 Festmeter gewesen. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter. "Der verhältnismäßig kalte und nasse Juni hat uns bisher in die Karten gespielt", sagte ein Sprecher der Staatsforsten. "Das hat die Entwicklung der Borkenkäfer etwas gebremst und die Abwehrkraft der Fichten gestärkt."
Bäume, Förster und Waldbesitzer litten in den vergangenen Jahren gleichermaßen, weil Stürme und Schädlinge viele Wälder schwer in Mitleidenschaft gezogen hatten.