Sauters Rauswurf, Teil zwei
Wer die bayerische Landespolitik schon länger beobachtet, dem ist ein Szenario vom Herbst 1999 noch gut in Erinnerung. Damals feuerte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) seinen Justizminister Alfred Sauter (CSU), weil er für Fehler in einer früheren Verwendung als Bau-Staatssekretär gerade stehen sollte.
Also: Stoiber wollte ihn feuern, aber Sauter weigerte sich, den Rücktritt anzunehmen. Ein absolutes Novum. Erst nach längerem Hin und Her, bei dem die Medien ziemlich viel Interessantes und Skurriles zu berichten hatten, lenkte Sauter ein und zog sich aufs Geldverdienen als Rechtsanwalt zurück, blieb dem Landtag jedoch treu.
Für die CSU kommt die Causa Sauter zur Unzeit
22 Jahre später soll Sauter wieder hinausgeworfen werden. Diesmal aus der Landtagsfraktion. Und wieder sieht es nicht so aus, als ob er sich widerstandslos fügen würde. Für die Union kommt seine Widerborstigkeit zur Unzeit: Die Fraktion und Sauter könnten sich im
Superwahljahr in einem langwierigen (und imageschädigenden) Hickhack verlieren.
Hinzukommt, dass die Mühlen der Justiz gemächlich mahlen - und wenn die CSU Pech hat, das Verfahren um die Masken-Deals just zur Bundestagswahl wieder hochkochen könnte. Alles andere als eine gelungene PR-Kampagne.
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