Kommentar

Sauters Rauswurf, Teil zwei

Landtags-Korrespondent Ralf Müller über die CSU und die Causa Sauter.
Ralf Müller |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Wer die bayerische Landespolitik schon länger beobachtet, dem ist ein Szenario vom Herbst 1999 noch gut in Erinnerung. Damals feuerte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) seinen Justizminister Alfred Sauter (CSU), weil er für Fehler in einer früheren Verwendung als Bau-Staatssekretär gerade stehen sollte.

Also: Stoiber wollte ihn feuern, aber Sauter weigerte sich, den Rücktritt anzunehmen. Ein absolutes Novum. Erst nach längerem Hin und Her, bei dem die Medien ziemlich viel Interessantes und Skurriles zu berichten hatten, lenkte Sauter ein und zog sich aufs Geldverdienen als Rechtsanwalt zurück, blieb dem Landtag jedoch treu.

Für die CSU kommt die Causa Sauter zur Unzeit

22 Jahre später soll Sauter wieder hinausgeworfen werden. Diesmal aus der Landtagsfraktion. Und wieder sieht es nicht so aus, als ob er sich widerstandslos fügen würde. Für die Union kommt seine Widerborstigkeit zur Unzeit: Die Fraktion und Sauter könnten sich im
Superwahljahr in einem langwierigen (und imageschädigenden) Hickhack verlieren.

Hinzukommt, dass die Mühlen der Justiz gemächlich mahlen - und wenn die CSU Pech hat, das Verfahren um die Masken-Deals just zur Bundestagswahl wieder hochkochen könnte. Alles andere als eine gelungene PR-Kampagne.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Der wahre tscharlie am 22.03.2021 16:20 Uhr / Bewertung:

    Abwarten, wie dieser 10 Punkte-Plan und diese "Transparenz" von Seiten der CSU überhaupt aussehen soll. In Anbetracht der kommenden Wahl und eventuellen Stimmenverlusten muß man natürlich auf Angriff schalten und mit dem "eisernen Besen" wedeln.

  • MuenchnerKommentar am 21.03.2021 19:29 Uhr / Bewertung:

    Bei all den neuen Regeln, die Söder für die CSU einführen will, ist es mehr als bedenklich, wenn diese auch für schon gewählte Abgeordnete gelten sollen. Das Abgeordneten-Mandat ist nicht an die Partei, sondern an die Stimmen den Wähler gebunden, so dass nachträgliche Verschärfungen nicht angemessen sind. Wenn eine Partei anscheinend so viele Mitglieder hat, die ihren Abgeordnetenjob als Möglichkeit zur Geschäftlmacherei verstehen, anstatt einfach ihren Job für Bayern oder für Deutschland zu machen, ist das ein Problem mit den Mitgliedern der Partei, denn warum sollten die, die sich in Mandate wählen lassen, eine andere Einstellung haben, als das durchschnittliche Parteimitglied? Das sind keine "Einzelfälle", genau wie rechte Polizisten kein "Einzelfall" sind, das ist das an die Oberfläche geschwemmte Symptom einer innerlich verfallenen Institution.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.