Raumordnungsverfahren für möglichen Neubau von Bahntrasse
Rosenheim (dpa/lby) - Bei der Prüfung für den umstrittenen Neubau einer Bahntrasse im bayerischen Inntal geht es einen weiteren Schritt voran. Die Regierung von Oberbayern leitete am Freitag ein Raumordnungsverfahren für den sogenannten Brenner-Nordzulauf ein. Dabei werde die grundsätzliche Raumverträglichkeit der fünf von der Deutschen Bahn vorgelegten Grobtrassen untersucht, teilte die Regierung von Oberbayern mit.
Bürgerinitiativen kämpfen seit Jahren gegen den möglichen Neubau. Sie argumentieren, der Ausbau der Bestandsstrecke sei nicht nur ausreichend, sondern sogar die bessere Lösung. Die Anwohner im ohnehin verkehrsbelasteten Inntal fürchten mit dem Neubau noch mehr Verkehr. Die Bahn hat bisher nur eine Planungsauftrag - noch ist nicht über den Neubau entschieden.
In dem Raumordnungsverfahren soll nun untersucht werden, wie sich das geplante Vorhaben etwa auf Natur und Landschaft, Land- und Forstwirtschaft, Siedlungsstruktur, Wasser, Verkehr, Energieversorgung sowie die Wirtschaft auswirkt. Betroffene Kommunen, Behörden, Verbände, Organisationen sowie die Öffentlichkeit können hierzu bis zum 24. Juli 2020 Stellung nehmen. Die Unterlagen liegen in den Kommunen für einen Monat öffentlich zur Einsicht aus.
Die mögliche neue Bahnstrecke soll die Kapazitäten zum künftigen Brenner Basistunnel erweitern, der mehr Güter auf die Schiene bringen und die Brennerroute vom Lkw-Verkehr entlasten soll. Diversen Medienberichten aus Österreich zufolge könnte sich die Eröffnung des Milliardenprojekts von 2028 auf 2030 verzögern.