Rauchverbot: Ober-Hotelier fordert Entschädigungen

Ein niederbayerischer Öko-Hotelbesitzer ist neuer Präsident des bayerischen Gaststättenverbandes. Nach internen Querelen will der Verband jetzt weiter für die Mehrwertsteuersenkung kämpfen.
MÜNCHENBayerns neuer Ober-Gastronom ist ein Bio-Hotelier. Der Hotel- und Gaststättenverband hat ein neues Präsidium gewählt. Und an der Spitze steht Ulrich N. Brandl, der im Landkreis Cham im bayerischen Wald ein Familienhotel betreibt. Er löst den seit 2006 amtierenden Siegfried Gallus ab, der zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde.
Von seinem Vorgänger unterscheide er sich „nicht in den Sachthemen, sondern im „Führungsstil“, erklärte Brandl. Dass viele im Verband mit Siegfried Gallus nicht mehr zufrieden waren, deutet auch Ehrenpräsident und Gallus-Vorgänger Wiggerl Hagen an: „Der Herr Gallus hat alles allein gemacht, ohne andere einzubinden“. Für die künftige Arbeit des Verbandes erwartet der Unions-Bäu-Wirt, dass man sich „intern nicht mehr so viele Prügel in den Weg wirft, sondern mit den Problemen beschäftigt“.
Hauptproblem ist für den neuen Präsident immer noch „die eklatante Wettbewerbsverzerrung an den Grenzen zum Ausland“ durch die höhere Mehrwertsteuer in der deutschen Gastronomie. Zwar zahlen Hotels seit diesem Jahr nur noch sieben Prozent, Wirtshäuser führen aber weiterhin 19 Prozent ab. Jetzt will sich Ulrich Brandl „in einen intensiven Kampf für einen Ausgleich in der gesamten Branche“ stürzen. Auch beim Rauchverbot gibt sich der neue Präsident streitbar. „Wir fordern Entschädigungen für die Wirte, die in Umbau und Belüftungsanlagen investiert haben. Diese Verluste hat die Politik verursacht.“
Zur ersten Vizepräsidentin wurden die Ayinger Wirtin Angela Inselkammer gewählt und der fränkische Systemgastronom Thomas Förster ist jetzt zweiter Vize. jo