Raubkunst-Gemälde bei "Kunst & Krempel" aufgetaucht

Die Experten der beliebten Fernsehsendung "Kunst & Krempel" schätzten das Gemälde auf 100 000 Euro. Was sie nicht wussten, sagte ein aufmerksamer Zuschauer der Polizei: Bei dem Bild handelt es sich offenbar um Raubkunst aus der Nazizeit.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Besitzer gesucht: Das Bild "Die Bergpredigt" hat einen Wert von 100 000 Euro.
LKA Besitzer gesucht: Das Bild "Die Bergpredigt" hat einen Wert von 100 000 Euro.

MÜNCHEN - Die Experten der beliebten Fernsehsendung "Kunst & Krempel" schätzten das Gemälde auf 100 000 Euro. Was sie nicht wussten, sagte ein aufmerksamer Zuschauer der Polizei: Bei dem Bild handelt es sich offenbar um Raubkunst aus der Nazizeit.

Das Gemälde mit dem Titel „Die Bergpredigt (Paulus in Lystria)“ wurde in der Sendung des Bayerischen Fernsehens „Kunst & Krempel“ vom 15. November letzten Jahres den BR-Experten zur Einschätzung vorgelegt. Die Kunsthistoriker erkannten in dem Bild ein Werk des bekannten Künstlers Frans Francken d.J. und schätzten sein Wert auf 70.000 bis 100.000 Euro. Was sie jedoch offensichtlich nicht wussten, erkannte ein aufmerksamer Zuschauer. Und der meldete sich schließlich im April 2009 beim Bayerischen Landeskriminalamt (LKA).

Dem LKA teilte der Zuschauer mit, dass es sich seiner Meinung nach um „Raubkunst“ handeln dürfte. Alle Versuche seitens des LKA und der Staatsanwaltschaft München I, beim Bayerischen Rundfunk Informationen über den Einreicher des Bildes zu erhalten, scheiterten daran, dass der Sender die Person des Besitzers des Gemäldes nicht nennen wollte. Deshalb sucht das LKA jetzt öffentlich nach ihm.

Nach bisherigen Recherchen wurde das 33 x 79,5 cm große Gemälde vermutlich als „Raubkunst“ in den Kriegsjahren aus dem Führerbau in München am Königsplatz entwendet. Das Gemälde war wohl als „Sonderauftrag Linz“ für die Ausstattung des neuen Linzer Museums vorgesehen und konnte vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen nicht rechtzeitig in ein Sicherheitsdepot verbracht werden. Das Gemälde gilt seit April 1945 als verschollen.

Zeugen gesucht: Wer kennt den Besitzer der "Bergpredigt"

Die Fachdienststelle für Kunstdiebstahl des Landeskriminalamtes bittet jetzt um Hinweise zu dem wertvollen Gemälde des Künstlers Frans Francken d.J.: Wer kann sachdienliche Angaben zum Verbleib des Gemäldes seit April 1945 machen? Insbesondere sind für die Ermittler Hinweise über den jetzigen, bisher nicht bekannten Besitzer von Bedeutung. Hinweise nimmt des Bayerische Landeskriminalamt unter der Nummer 089/1212-0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.