Rathaus-Zoff um die neue SÖR-Zentrale

30 Millionen-Projekt: Die CSU will verzichten, die SPD hält daran fest.
NÜRNBERG Braucht die Super-Behörde SÖR (Betrieb Service Öffentlicher Raum) eine neue Super-Zentrale? Darüber streiten die Parteien im Rathaus. Nein, sagt die CSU. SÖR solle erst einmal beweisen, dass der Zusammenschluss von Stadtreinigung, Winterdienst, Gartenbauamt und Straßenbau funktioniert. Erst dann könne über den Bau der Zentrale im alten Straßenbahn-Deport in der Fuchsstraße nachgedacht werden. Die 30 Millionen Euro, die für den Umbau veranschlagt sind, sollen gespart und zum Stopfen von Haushaltslöchern verwendet werden (AZ berichtete).
SÖR-Chef und Bürgermeister Horst Förther (SPD) gibt nun Contra: „Um die von der CSU geforderte vernünftige innere Struktur bei SÖR zu bekommen, ist eine vernünftige Gebäudestruktur grundlegend erforderlich.“ Was früher wohl auch die CSU so sah. Denn sie stimmte im Juli 2008 dem Konzept inklusive Kauf und Umbau des Anwesens an der Fuchsstraße zu.
„SÖR wurde ja gegründet, um Kosten zu sparen“
Was sich aus Sicht der CSU nicht widerspricht. „Wir sind ja nicht gegen die Konstruktion von SÖR“, sagte CSU-Bürgermeister Klemens Gsell. Allerdings müssten die Ämter erst zusammenwachsen und Erträge erwirtschaften. „SÖR wurde ja gegründet, um Kosten zu sparen.“ Erst dann könne man über die 30 Millionen-Ausgabe sprechen.
Förther führt jedoch noch weitere Argumente für den Umzug in die Fuchsstraße an. Zum einen kann der SÖR-Bauhof in der Großreuther Straße aufgegeben werden, was eine Aufwertung der umliegenden Wohngebiete bedeute. Zum anderen finde sich kein anderer Nutzer für das denkmalgeschützte VAG-Depot im Stadtteil Muggenhof, das trotzdem erhalten werden müsse. „Außerdem ist es ein positives Signal für den gebeutelten Stadtteil, wenn dort gewichtige und lebendige Einrichtungen platziert werden“, sagte Förther. Außerdem würden durch die SÖR-Zusammenlegung viele stadteigene Gebäude in der Innenstadt frei. Die könnten künftig anders genutzt werden, was ebenfalls beimSparen helfe. mir