Rathaus-Plan: Wir dürfen den Hauptmarkt selber umgestalten!

Vermüllt und trostlos: Wird der Schandfleck bald wieder zur guten Stube? Am Donnerstag berät der Ausschuss über die Zukunft des Platzes, derweil machen die Taxerer mobil gegen einen der neuen Pläne...
von  Abendzeitung
Erst am Mittwoch kassierte dieser junge Mann ein Knöllchen – die Grünen wollen Radeln erlauben.
Erst am Mittwoch kassierte dieser junge Mann ein Knöllchen – die Grünen wollen Radeln erlauben. © Berny Meyer

Vermüllt und trostlos: Wird der Schandfleck bald wieder zur guten Stube? Am Donnerstag berät der Ausschuss über die Zukunft des Platzes, derweil machen die Taxerer mobil gegen einen der neuen Pläne...

NÜRNBERG Er könnte Nürnbergs gute Stube sein, mit Schönem Brunnen, Frauenkirche samt Männleinlaufen, Marktständen und Straßencafés. Wäre er nur nicht so dreckig, trostlos und stadtplanerisch verhunzt: unser Hauptmarkt.

Bürger klagen, Touristen wundern sich, mehrfach hat auch die AZ über die Missstände berichtet. Jetzt tut sich was in Sachen Hauptmarkt: Am Donnerstag berät der Stadtplanungsausschuss im Rathaus über seine Zukunft. Auch der benachbarte Obstmarkt – nicht minder vernachlässigt – steht im Fokus. Und das Beste: Bei den Planungen sollen in allen Phasen die Bürger mit einbezogen werden. Bevor ein Architektenwettbewerb ausgelobt wird, will die Stadtverwaltung noch in diesem Frühjahr mit den Nürnbergern auf einer Veranstaltung die Ziele diskutieren.

Die Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung werden dann erneut im Stadtrat erörtert und sollen als Rahmenbedingungen in den Stadtplanungswettbewerb einfließen. Wenn der erstmal über die Bühne gegangen ist, werden Anwohner, Geschäftsleute und alle interessierten Bürger erneut zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen, um die Ergebnisse zu bewerten.

Versperren Taxis die Blickachse?

Wer nun befürchtet, die Neugestaltung gefährde den Charakter des Hauptmarkts als Verkaufsfläche für heimisches Obst und Gemüse, irrt: „Diese Nutzung hat höchste Priorität und ist unstrittig“, versichert der Stadtplanungsausschuss in seiner Vorlage.

Strittig hingegen ist weiterhin die Nutzung des Hauptmarkts für Radler und Taxerer: Die Grünen wollen per Antrag „die Querung des Hauptmarkts für den Radverkehr“ legalisieren. Die Beschilderung „Fußgängerzone“ soll an der Nordseite mit dem Zusatz „Radverkehr frei“ versehen werden.

Um ihre Pfründe fürchten derweil die Taxifahrer an der Westseite des Platzes. Einer Passage aus der Vorlage des Stadtplanungsausschusses, dass „durch die Nutzung als Taxistandplatz die Blickachse Fleischbrücke – Burgstraße – Rathausplatz gestört“ werde, widersprechen die Taxerer vehement. Am Donnerstag (14.30 Uhr) will eine Taxi-Delegation dem Baureferenten Wolfgang Baumann „ein Blickachsenfernrohr“ überreichen, um zu beweisen, dass „von einer Störung gar keine Rede sein kann“, betonen Ulrich Romeike und Wolfgang Ziegler von der Nürnberger Taxi-Zentrale.

Steffen Windschall

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