Rathaus-Mitarbeiter: Öfters krank als andere Arbeitnehmer
Die Fehlzeitenquote liegt über dem Bundesschnitt – vor allem Müllmänner fallen besonders oft aus
NÜRNBERG Macht die Arbeit bei der Stadt krank? Der Blick in die Statistik lässt das vermuten! Beamte, Angestellte und Arbeiter kommen derzeit auf eine Fehlzeitenquote von 5,4 Prozent. Der bundesweite Schnitt liegt bei 4,8 Prozent.
Insgesamt sammelten die 9676 städtischen Mitarbeiter im ersten Halbjahr 95.693 Krankheitstage an. Ganz vorne dabei: die 417 Mitarbeiter des Abfallbetriebs mit einer Quote von 9,17 Prozent. Auffällig: Viele der Müllmänner, die bei Wind und Wetter körperlich hart arbeiten müssen, fallen lange aus. Auf die beste Quote kommen die 687 Mitarbeiter im Kulturreferat. Sie bleiben mit 3,51 Prozent unter dem Schnitt.
"Psychosozialer Stress durch die Sparmaßnahmen"
Die übrigen Quoten: Bereich Oberbürgermeister (u. a. Einwohner-, Ordnungsamt): 6,52%; 2. Bürgermeister (Feuerwehr, Tiergarten): 6,02%; Schul-Bürgermeister: 4,14%; Personalreferat: 4,24%; Finanzreferat: 4,8%; Umweltreferat: 5,71%; Sozialreferat: 5,56%; Baureferat: 5,35%; Wirtschaftsreferat: 4,61%; Bäderbetrieb: 6,02%; NürnbergStift: 7,13%; SÖR: 6,6%; Stadtentwässerung: 4,96%.
Macht die Arbeit bei der Stadt also krank? „Im Vergleich zu anderen Kommunen liegen wir knapp unter dem Schnitt“, so Erwin Rupp vom Personalamt. Anders als der Report der Krankenkassen, erfasse die Stadt auch kurze Fehlzeiten von einem bis drei Tage ohne Krankmeldung. Dazu komme, so Fred-Jürgen Beyer vom Gesundheitsamt, „der hohe psychosoziale Stress durch die Sparmaßnahmen“. Zudem sei die städtische Belegschaft im Schnitt älter als in der freien Wirtschaft. mir
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