Raphael Schäfer, das sprintende Sprachrohr
Benno Möhlmann verärgert über die „Faxen“ des Club-Kapitäns. FCN-Coach Michael Oenning: „Grundsätzlich verbieten werde ich ihm die Ausflüge nicht."
NÜRNBERG Der Club-Torhüter bewies im Derby läuferische Qualitäten. Nicht das erste Mal in dieser Saison. Seine Sprints kamen aber nicht überall gut an. Beispielsweise beim Fürther Trainer. „Ich habe mich geärgert, als er immer wieder über das Feld gestürmt ist und dann seine Faxen gemacht hat“, schimpfte Benno Möhlmann über Raphael Schäfer, und erwartete in dem einen oder anderen Fall sogar die Gelbe Karte, doch Schiedsrichter Herbert Fandel ließ sie stecken.
"Keine Dinge regeln, die schon geregelt sind"
Beim Foul von Fürths Bernd Nehrig auf Höhe des Anstoßkreises spurtete Nürnbergs Kapitän weit aus seinem Tor heraus, ebenso unmittelbar nach dem 1:1-Ausgleich (72.) bis zur gegnerischen Eckfahne. „Er hat in diesen Momenten seine Position als Kapitän wahrgenommen“, kommentierte FCN-Trainer Michael Oenning die Szenen unaufgeregt. „Der Raffa macht das schon sehr gezielt, allerdings würde ich mir auch wünschen, dass er nicht gerade 70 Meter sprintet, um Dinge zu regeln, die längst geregelt sind. Andererseits kann ich ihn schon verstehen, dass er sich einbringt, wenn er sich benachteiligt fühlt.“ Käpt’n Schäfer (29) als sprintendes Sprachrohr, als fränkische Antwort auf den ehemaligen Bayern-Spielführer Oliver Kahn. Allzeit bereit, allzeit präsent, ein echter Führungsspieler mit Verantwortungsbewusstsein.
„Das Foul an Pascal Bieler hat im ersten Moment ja auch wirklich schlimm ausgesehen. Als Torwart und Kapitän muss er halt ein bisschen weiter laufen als andere, aber grundsätzlich verbieten werde ich ihm die Ausflüge nicht. Ich bin wirklich froh, dass ich ihn habe“, stellte Oenning klar. Als Erfolgsgarant im Kasten. Frag’ nach bei Fürths Torjäger Sami Allagui, der bei seiner Riesenchance in der 25. Minute in Schäfer seinen Meister fand. mh, kk
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