Räuber von Johannis muss für neun Jahre ins Gefängnis

Beim kaltblütigen Überfall auf eine Parfümerie im Nürnberger Stadtteil verletzte er eine Verkäuferin schwer.
von  Abendzeitung
Er ist „der Irre mit dem Hammer“: Athanasios L. (36) wurde für seinen brutalen Überfall zu neun Jahren Haft verurteilt.
Er ist „der Irre mit dem Hammer“: Athanasios L. (36) wurde für seinen brutalen Überfall zu neun Jahren Haft verurteilt. © Berny Meyer

Beim kaltblütigen Überfall auf eine Parfümerie im Nürnberger Stadtteil verletzte er eine Verkäuferin schwer.

NÜRNBERG Sein markantes Auftreten hat ihn überführt: „Der Irre mit dem Hammer“, der Ende letzten Jahres eine Parfümerieverkäuferin im Nürnberger Stadtteil Johannis überfallen hat, ist am Donnerstag am Schwurgericht verurteilt worden. Für neun Jahre wandert der gebürtige Grieche Athanasios L. (36) hinter Gitter. Das Gericht ordnete außerdem die Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt an – der 36-Jährige ist heroinsüchtig und psychisch schwer gestört.

Der Ausgang des Prozesses schien zunächst ungewiss. Die Tatwaffe wurde nie gefunden. Bekannte von Athanasios L. gaben dem Hilfskoch außerdem ein Alibi. Der 36-Jährige selbst machte keine Angaben.

Die Täterbeschreibung gab den Ausschlag

Ausschlaggebend für die Verurteilung war schließlich vor allem die detaillierte Täterbeschreibung des Opfers. Vera E. wurde etliche Male vernommen und zu Gegenüberstellungen gebeten. Trotz zwischenzeitlicher Unsicherheiten erkannte sie Athanasios L. spätestens im Gerichtssaal eindeutig wieder, als sie dem langhaarigen, untersetzten Mann direkt gegenüberstand.

„Jetzt zeig ich’s dir“ – mit diesen Worten ging der psychisch kranke Täter auf Vera E. los, schlug ihr mit sechs heftigen Hieben den Schädel ein. Mit schlimmen Folgen: Die 55-Jährige hat ihren Geschmacks- und Geruchssinn für immer verloren. Athanasios L. flüchtete damals mit 700 Euro aus der Ladenkasse, mit denen er vermutlich seinen Heroinkonsum finanzieren wollte.

Über die Tatwaffe wurde lange spekuliert. Die Staatsanwaltschaft vermutete einen Parfümflakon. Als erwiesen gilt nun aber, dass Athanasios L. bereits mit einem schweren Gegenstand – wahrscheinlich tatsächlich einem Hammer – die Parfümerie betrat – und ihn, wie er es geplant hatte, auch kaltblütig einsetzte. mp

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