Rätselhafte Diebstahl-Serie: Raubzug durch Bayerns Kirchen

München - Unbekannte Täter haben im Frühjahr in mehreren Kirchen in Oberfranken und der Oberpfalz kostbare Kunstwerke und sakrale Gegenstände gestohlen. Das Landeskriminalamt in München ermittelt. "Die Kunstfahnder gehen von einer Serie durch die gleichen Täter aus", sagt LKA-Sprecher Carsten Neubert. Es müssen mindestens zwei bis drei Täter gewesen sein.
Beim ersten Einbruch in der Zeit vom 7. auf den 8. März in Stammbach (Landkreis Hof) hebelten die Diebe die Seitentür der "Marienkirche" auf. Sie verschwanden mit einem 77 Kilogramm schweren, grauen Tresor. Die Täter versuchten nicht, den Safe vor Ort zu öffnen, sondern luden ihn in ihr Auto und verschwanden. Den Safe geknackt haben sie vermutlich später in einem sicheren Schlupfwinkel. Im Inneren befanden sich verschiedene sakrale Gegenstände.
Am Sonntag, dem 1. April, wurde in die katholische Pfarrkirche in Krummennaab (Landkreis Tirschenreuth) eingebrochen. Auch hier hebelten die Einbrecher die Tür der Sakristei auf und drangen in die Kirche ein. Sie entwendeten Bargeld und auch einen Schlüssel für den Tabernakel, in dem Kelche, Kreuze und andere sakrale Gegenstände weggeschlossen waren. Die Diebe plünderten zudem sämtliche Opferstöcke.
Wie hoch der Beuteschaden ist, lässt sich momentan nicht mit Sicherheit sagen. "Es geht hier auch um einen hohen ideellen und religiösen Wert", betont Carsten Neubert.
Beim dritten und vorerst letzten Einbruch der Serie am 16./17. April war die Pfarrkirche St. Ottilie - St. Johannes der Täufer in Forchheim das Ziel. Auch hier kamen die Einbrecher in das Gotteshaus, indem sie die Tür der Sakristei aufbrachen.
Im Inneren wurden mehrere Schränke wie auch der Tabernakel aufgebrochen und sakrale Gegenstände gestohlen.
Neben dem unschätzbar hohen ideellen Wert der entwendeten Hostienschalen, Kelche und der Reliquien-Monstranz (Heilige Ottilie) ist auch ein hoher materieller Schaden entstanden, betont das LKA. Die Tatorte liegen nicht weit voneinander entfernt. Zudem gingen die Täter immer nach der selben Masche vor. Sie stahlen immer ähnliche Gegenstände. Das, so vermuten die Fahnder des LKA, spreche dafür, dass es sich um ein und dieselben Täter handele.