Quelle steht vor Verkauf
Bereits Ende Oktober könnte das insolvente Versandhaus einen neuen Besitzer haben. Vier Investoren verhandeln derzeit. Den Betriebsrat freut's: „Gute Nachrichten!"
NÜRNBERG „Dass es so schnell geht, das hätte ich nicht gedacht“, sagt Quelle-Betriebsrat-Chef Ernst Sindel zur AZ. Derzeit laufen Verhandlungen mit vier ernsthaften Investoren, die das insolvente Versandhaus kaufen wollen. Insolvenzverwalter Jörg Nerlich rechnet mit einer Entscheidung im Oktober oder November. Ein Käufer könne dann das langsam anlaufende Weihnachtsgeschäft schon mitnehmen. Ursprünglich war als Verkaufstermin Dezember anvisiert worden.
Wer die Investoren sind? Nerlich hüllt sich in Schweigen, spricht aber von vier „branchenerfahrenen Investoren“, die ein sehr konkretes Interesse angemeldet hätten. „Jetzt läuft gerade wieder eine Präsentation“, so Sindel am späten Freitagabend. „Das ist ein Zeichen, dass es positiv vorangeht. Es gibt ein tragfähiges Fortführungskonzept. Das sind die guten Nachrichten, die wir jetzt brauchen.“ Wichtig ist für den Betriebsrat jedoch, dass die gesamte Versandgruppe übernommen wird, und sich der Investor nicht nur die Rosinen wie „Baby Walz“, „Hess Natur“ oder die Auslandstöchter herauspickt. „Deshalb würden wir uns gegen eine Übernahme durch Otto wehren!“
Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) besuchte gestern die Quelle-Mitarbeiter und kündigte an, dass die Bundesagentur für Arbeit die Mitarbeiter, denen ab Mittwoch gekündigt wird, mit mehr als zwölf Millionen Euro unterstützen will. Für die Qualifizierung gibt’s fünf Millionen.
Michael Reiner
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