Quelle: Im Oktober kommen die ersten Kündigungen

Die Arbeit am Sozialplan ist in vollem Gange – inklusive eines Streits um die Finanzierung der Transfer-Gesellschaft. Die Banken bewilligen weitere 438 Millionen.
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Bei den Quelle-Beschäftigten herrscht große Angst um den Job, niemand weiß, wie es weitergeht.
dpa Bei den Quelle-Beschäftigten herrscht große Angst um den Job, niemand weiß, wie es weitergeht.

Die Arbeit am Sozialplan ist in vollem Gange – inklusive eines Streits um die Finanzierung der Transfer-Gesellschaft. Die Banken bewilligen weitere 438 Millionen.

NÜRNBERG Bis Ende nächster Woche soll feststehen, wer beim insolventen Versandhaus Quelle seinen Arbeitsplatz verlieren wird. „Wir sind mitten in der Beratung über die soziale Auswahl“, sagte gestern der Gesamtbetriebsrats-Chef Ernst Sindel. Innerhalb der nächsten zehn Tage müssten Sozialplan und Interessenausgleich unter Dach und Fach sein. Bereits im Oktober werde es die ersten Freistellungen geben. „Bei den Mitarbeitern herrscht große Angst, wie es weitergeht“, sagte Sindel.

Die bayerische Arbeitsministerin Christine Haderthauer (CSU) will den rund 1800 vor der Kündigung stehenden Quelle-Beschäftigten im Freistaat mit einer eigenen bayerischen Transfergesellschaft helfen. „Ich sehe eine Sondersituation in Bayern“, sagte Haderthauer nach einem Gespräch mit Quelle-Betriebsräten in Nürnberg. Entscheidend sei aber die Eigenbeteiligung des Insolvenzverwalters. Davon hänge die Höhe der Fördermittel ab, die der Freistaat zur Verfügung stellen könne.

„Die Leute beobachten sehr genau, wie man mit denen umgeht, die ausscheiden müssen"

Auch der Gesamtbetriebsrats-Chef Sindel unterstützt diesen Weg. „In Bayern könnten wir das schnell schaffen“, sagte er. „Die absolute Bereitschaft dafür ist da.“ Sindel räumte aber ein, dass er in der Klemme sitze, denn außerhalb Bayerns werden weitere 1400 Quelle-Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren. Auch ihnen müsse geholfen werden. Haderthauer und Sindel unterstrichen, wenn keine Transfergesellschaft zustande käme, wäre dies ein schlimmes Signal auch für diejenigen Quelle-Beschäftigten, die bleiben können. „Die Leute beobachten sehr genau, wie man mit denen umgeht, die ausscheiden müssen“, sagte Sindel.

Derweil ist die weitere Finanzierung des Versandhauses offenbar unter Dach und Fach. Die Gläubiger-Banken bewilligten weitere 438 Millionen Euro, nachdem am Mittwoch eine erste Brückenfinanzierung von 300 Millionen Euro ausgelaufen war. Strittig ist wohl nur noch die Risiko-Verteilung zwischen der Quelle-Hausbank Valovis, der Commerzbank und der BayernLB.

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