Quelle: Bis zu 2000 Stellen in Franken weniger!

Der Insolvenzverwalter kündigt in Nürnberg harte Einschnitte an. Insgesamt werden bundesweit 3500 der 10.500 Stellen gestrichen.
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Der Quelle-Konzern ist ins Trudeln geraten. In Franken fallen bis zu 2000 der 4500 Stellen weg.
dpa 2 Der Quelle-Konzern ist ins Trudeln geraten. In Franken fallen bis zu 2000 der 4500 Stellen weg.
Das berufliche Ende für rund 2000 Mitarbeiter: Klaus Hubert Görg (Mitte links), Insolvenzverwalter der Arcandor-Gruppe, erklärt in einer leeren Lagerhalle die Entlassungen im maroden Konzern.
dpa 2 Das berufliche Ende für rund 2000 Mitarbeiter: Klaus Hubert Görg (Mitte links), Insolvenzverwalter der Arcandor-Gruppe, erklärt in einer leeren Lagerhalle die Entlassungen im maroden Konzern.

Der Insolvenzverwalter kündigt in Nürnberg harte Einschnitte an. Insgesamt werden bundesweit 3500 der 10.500 Stellen gestrichen.

NÜRNBERG Der Schock hätte größer sein müssen: Gestern verkündete der vorläufige Insolvenzverwalter der Arcandor AG, Klaus Hubert Görg, die harten Schnitte, mit denen das Unternehmen, zu dem Quelle gehört, gerettet werden soll. Bis nächsten Januar sollen bei der Versandsparte Primondo mit dem Flaggschiff Quelle bundesweit rund 3700 der 10.500 Stellen gestrichen werden. Doch die Mitarbeiter in Nürnberg und Fürth blieben gelassen, nahmen es mit Galgenhumor.

Im Gegensatz zu den Stadtspitzen von Nürnberg und Fürth. Die sind alarmiert und warnen: Vom Stellenabbau sind bis zu 2000 der rund 4500 Stellen in Nürnberg und Fürth betroffen!

Viele Mitarbeiter reagieren mit Resignation und Galgenhumor

Die Beschäftigten in der proppenvollen Kantine des Nürnberger Quelle-Kaufhauses nahmen die Nachricht nahezu regungslos auf. Nur als der Insolvenzverwalter Görg sie bittet, sich noch mehr zu engagieren, geht ein bitter- höhnisches Auflachen durch die Menge. Letztlich reagieren viele Mitarbeiter mit Resignation und Galgenhumor auf die schlechten Nachrichten.

„Ich hab schon überlegt, im Garten einen Partyservice aufzuziehen – schließlich braucht man jetzt ein zweites Standbein“, erzählt eine Quelle-Mitarbeiterin.

Andere klammern sich an das Prinzip Hoffnung. „Rein vom Verstand her ist es nicht vorstellbar, dass der ganze Konzern mit tausenden Mitarbeitern einfach weg ist“, erklärt Julia Reeber diese Haltung ihrer Kollegen. Die Quelle-Beschäftigten haben in der Vergangenheit schon viel wegstecken müssen. Manager kamen und gingen, Umstrukturierungen und Personalabbau prägten das Bild. Im Juni dann der Tiefpunkt: Ein Rettungskredit für Arcandor wird abgelehnt. Das Handelsunternehmen, das 1999 durch den Zusammenschluss von Karstadt und Quelle entstanden war, meldet Insolvenz an.

Die Geschäfte haben sich in letzter Zeit stabilisiert

Für Quelle folgt eine wochenlange Zitterpartie, denn das Versandhaus ist von jeder Finanzierung abgeschnitten und verfügt über keine Liquidität mehr. Lieferanten können nicht bezahlt werden, die Druckereien verweigern die Arbeit am neuen Herbst-Winter-Katalog. In letzter Sekunde bewilligt die Bundesregierung schließlich Ende Juni einen Massekredit über 50 Millionen Euro.

Immerhin gibt es auch eine gute Nachricht für die Mitarbeiter des insolventen Unternehmens: Das Geschäft bei Quelle hat sich in der letzten Zeit wieder stabilisiert, die Gesamtnachfrage reicht fast an die Vorjahreswerte heran.

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