Qualvoll verendete Rinder: Missstände werden untersucht

Die etwa 150 qualvoll verendeten Rinder in einem Mastbetrieb in Mittelfranken könnten möglicherweise über einen langen Zeitraum vernachlässigt worden sein. Die noch lebenden Rinder auf dem Hof habe man anfangs wegen ihrer geringen Größe für Jungtiere gehalten, sagte eine Sprecherin des zuständigen Landratsamts in Ansbach am Donnerstag. Untersuchungen ergaben dann aber, dass diese schon drei bis vier Jahre alt seien.
von  dpa
Außenansicht eines Mastbetriebes, in dem 150 Rinder verendeten.
Außenansicht eines Mastbetriebes, in dem 150 Rinder verendeten. © Daniel Karmann/dpa

Dem Landratsamt zufolge könnte das ein Hinweis darauf sein, dass die Tiere schon sehr lange nicht ordentlich versorgt wurden. Das werde nun untersucht, sagte die Sprecherin. Die Polizei ermittelt gegen den Landwirt wegen Tierquälerei. Das Landratsamt prüft zudem, ob er ein Tierhaltungs- und Tierbetreuungsverbot erhält.

Polizisten hatten die toten Rinder am Pfingstsonntag in dem Mastbetrieb bei Rothenburg ob der Tauber entdeckt. Etwa 50 Rinder lebten noch, wurden wegen ihres schlechten Zustands inzwischen aber getötet.

Nach einem Bericht der "Nürnberger Nachrichten" waren die Tiere viel zu alt, um deren Fleisch zu verwerten. Mastrinder werden demnach üblicherweise in einem Alter von zwei bis höchstens zweieinhalb Jahren geschlachtet. Außerdem reagierten sie scheu und im Umgang mit Menschen gefährlich.

© dpa-infocom, dpa:210527-99-760318/3

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