Putentransporte sind Fall für Justiz
Ampfing (dpa/lby) - Im Skandal um womöglich nicht artgerechte Transporte von lebenden Puten aus Ungarn zu einem Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb in Oberbayern hat die Justiz Vorermittlungen aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft Traunstein prüft, ob sich nach der Anlieferung der Tiere bei der Süddeutschen Truthahn AG in Ampfing (Landkreis Mühldorf a. Inn) Anhaltspunkte für Verstöße gegen gesetzliche Bestimmungen ergeben, wie Behördensprecher Björn Pfeifer der Deutschen Presse-Agentur am Freitag auf Anfrage sagte. Für das Verladen der Puten am Herkunftsort der westungarischen Truthahnfarm interessiert sich die Traunsteiner Justizbehörde indessen nicht.
Die Soko Tierschutz hatte im Internet ein mehrere Wochen altes Video veröffentlicht, das zeigen soll, wie lebende Puten teils meterweit in Tiertransporter regelrecht geschleudert werden. Daraufhin stellte die Süddeutsche Truthahn AG die Belieferung aus der ungarischen Farm bis zur Klärung der Vorwürfe ein. Bisher hätten sich jedoch aus den Transport- und Veterinärprotokollen keine Hinweise auf mögliche Tierschutzvergehen ergeben, teilte das Unternehmen mit.
Das bayerische Verbraucherschutzministerium beauftragte die Behörden mit der Aufklärung der Vorwürfe. "Auch Tiertransporte müssen tierschutzgerecht abgewickelt werden", hieß es. "Tierhalter und Transporteure sind in der Pflicht, ihre Verantwortung für die Tiere ernstzunehmen." Verstöße gegen den Tierschutz seien nicht hinnehmbar.
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