Punkten – wegen dem Altstadtfest
Ex-Cluberer Michael Wiesinger kommt mit Ingolstadt nach Fürth, hat bei einem Remis seiner Profis schon einen Termin und viel Lorbeeren fürs Kleeblatt: „Junge Mannschaft, ehrlicher Fußball“
FÜRTH/INGOLSTADT Für den Trainer war es „ein gelungener Abend.“ Dennoch hob Michael Wiesinger nach dem 3:0 gegen Düsseldorf, dem ersten Saisonsieg seiner Ingolstädter, nicht ab. „Ich kann das Ergebnis schon richtig einordnen. So, wie in den vergangenen Wochen nicht alles schlecht war, so war auch gegen die Fortuna nicht alles gut“, bilanziert der frühere Club-Profi (1993 bis ’99). Immerhin, vor dem Gastspiel bei Greuther Fürth (Samstag, 13 Uhr) hat der Zweitliga-Aufsteiger die Abstiegsränge verlassen.
Wiesinger: Aufatmen nach ersten Zweitliga-Sieg
Also: aufatmen. Auch bei Wiesinger, der Horst Köppel am 9.November 2009 in der Dritten Liga in Ingolstadt als Trainer abgelöst hatte. Heuer folgte mit den „Schanzern“ via Relegation gegen Hansa Rostock der Aufstieg. Der nächste Paukenschlag: In der ersten Pokalrunde wurde Liga-Rivale Karlsruher SC mit 2:0 aus dem Wettbewerb geworfen. Aber: Es folgten vier Punktspiel-Pleiten in Serie. Nun geht’s zum Kleeblatt – mit ordentlich Respekt und viel Bewunderung für den Kollegen Mike Büskens und dessen Schützlinge.
„Für mich war und ist Fürth einer der Aufstiegskandidaten. Sie haben sich gut verstärkt, sind eingespielt und bieten mit ihrer jungen Mannschaft ehrlichen Fußball an“, so Wiesinger, selbst Augenzeuge beim 4:1 gegen den KSC und beim 1:0 gegen den FSV Frankfurt. „Wir müssen schon ans Limit gehen und alles abrufen, um bestehen zu können. Aber wir wollen aus Fürth etwas mitnehmen.“ Dann stünde dem geplanten Besuch des Nürnberger Altstadtfestes nichts im Wege.
Apropos Nürnberg. Hier ist Wiesingers Domizil. Ehefrau Ela arbeitet dort als Lehrerin. Der elfjährige Sohn Jonas kickt bei TB Johannis 88 und ist Club-Fan. Töchterchen Emma (eineinhalb Jahre) hält sich da noch raus. Zurzeit hat Wiesinger indes wenig Zeit für die Familie. Er pendelt zwischen Nürnberg und Ingolstadt, ist zudem drei Tage pro Woche in Köln, wo er an der Sporthochschule seine Fußballlehrer-Lizenz erwirbt.
"... passt kein Blatt Papier"
So muss Ex-FCN-Profi Uwe Wolf, Wiesingers Co-Trainer, als Vertreter ran. „Ich bin mit Uwe eng befreundet, zwischen uns passt, wie man so schön sagt, kein Blatt Papier. Das hilft bei der gemeinsamen Arbeit ungemein. Ich kann mich auf ihn hundertprozentig verlassen“, versichert Wiesinger.
Mit Torhüter Sascha Kirschstein und Markus Karl hat Wiesinger zwei Ex-Fürther im Kader. Sein Kapitän Stefan Leitl, auch Ex-Cluberer, feiert sein Comeback nach überstandenem Muskelbündelriss im Hüftbereich. Fraglich ist der Einsatz des Torschützen zum 1:0 gegen Düsseldorf, Andreas Buchner. Ihn bremsen Adduktorenprobleme. Dafür steht Moritz Hartmann wieder zur Verfügung. Egal, wer aufläuft, „wir wollen erfolgreich sein“, erklärt Wiesinger. Schließlich lockt das Nürnberger Altstadtfest.Matthias Hertlein