Pumpgun und Sturmgewehr in illegalem Waffenlager

GELTENDORF - Pumpgun, Schwarzpulver und Sturmgewehr - das im Raum Geltendorf entdeckte Waffenlager hat größere Ausmaße als bisher angenommen: Mittlerweile wurden weitere Waffen - darunter ein Sturmgewehr und eine Pumpgun - sichergestellt.
Manchmal ist es besser, wenn man zweimal hinschaut. So wie die Fahnder der Brucker Kripo bei einem 54-Jährigen aus Geltendorf und seinem Sohn (25). In Geheimverstecken fanden die Beamten ein proppenvolles Waffenlager mit einem Sturmgewehr, einer Pumpgun sowie Handgranaten und selbst gebastelten Sprengsätzen.
Vater und Sohn sind ein feines Pärchen. Der 54-jährige Elektroinstallateur soll seinen Ex-Chef erpresst und ihm mit Mord gedroht haben. Der Sohn gilt als rechtsradikaler Wirrkopf, der sich mit einer Flakgranate aus dem letzten Weltkrieg im August 2008 versehentlich die Hand wegsprengte.
Am Freitag hatten Fahnder der Kripo Fürstenfeldbruck zum ersten Mal das Anwesen in Geltendorf durchsucht. Dabei ging der 54-Jährige mit einer Lanze auf die Polizisten los. Im Haus fanden die Beamten später drei Pistolen, sieben Handgranaten, mehrere Sprengfallen, Schwerter und Dolche sowie jede Menge Munition.
Das Geheimversteck war unter einer Betonplatte verborgen
Das gesamte Anwesen schien ein einziges großes Waffenlager zu sein, deshalb kamen die Fahnder diese Woche mit Metalldetektoren zurück. Mit deren Hilfe stöberten Spezialisten des LKA mehrere Geheimverstecke auf. In einem Schuppen, unter schweren Betonplatten verborgen, lag eine geladene Pump Gun und 1300 Schuss Munition, dazu zehn Kilo Schwarzpulver. Hinter Fliesen versteckt, fanden die Beamten im Keller drei Gewehre. Im Schuhschrank hatte der 54-Jährige ein funktionsfähiges Schweizer Sturmgewehr.
Auch der 25-jährige Sohn des Waffennarren sitzt inzwischen in einer Zelle der JVA Stadelheim. Die Ermittler werfen ihm die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Verstöße gegen das Waffengesetz, Diebstahl und Sachbeschädigung vor.
Die Beamten fanden im August 2008 schon mehrere Waffen und Sprengbomben
Bereits im August 2008 war der damals 24-Jährige bei der Explosion einer Flakgranate aus dem Zweiten Weltkrieg in einer Garage in Geltendorf zusammen mit einem damals 17-Jährigen lebensgefährlich verletzt worden. Die Granate flog in die Luft, als die beiden versuchten, sie aufzubohren.
Nach dem Vorfall wurde das Haus durchsucht. Bereits damals stießen die Ermittler auf Granaten und Munition aus Beständen der Wehrmacht, auf selbst gebastelte Sprengbomben sowie auf Orden und Uniformteile der NS-Zeit.
rah