Prozess um versuchten Mord auf den Philippinen

Landshut (dpa/lby) - Er soll seine frühere Lebensgefährtin auf den Philippinen beinahe umgebracht haben - zum Prozessauftakt hat der 30-jährige Angeklagte dazu geschwiegen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord vor. Vor dem Landgericht Landshut machte der Mann am Dienstag keine Angaben. Der Anklage nach kam es 2014 in der Wohnung der heute 55-jährigen Philippinerin zu der Tat.
Demnach hatte der Mann die Frau nach einem Streit ans Bett gefesselt, ihr ins Gesicht und ihren Kopf gegen die Wand geschlagen. Dann soll er ihr eine Tablette verabreicht und mit der Fußsohle mehrfach ins Gesicht getreten haben, ehe er sich mit dem Fuß auf ihren Hals gestellt und sie so gewürgt haben soll. Die Frau stellte sich den Angaben nach tot, weswegen der Mann von ihr abließ.
Dem Gericht zufolge soll der Mann während der Tat via Skype mit einem Bekannten kommuniziert und diesem gesagt haben, seine Freundin töten zu wollen. Damit habe er verhindern wollen, dass sie ihn wegen der Schläge anzeigt. Da der Zeuge davon ausgegangen war, die Frau sei tot, habe dieser noch am selben Abend in München die Polizei informiert.
Nach der Rückkehr des Mannes nach Deutschland im Jahr 2015 sei er zu dem Vorfall befragt worden, habe aber keine Angaben gemacht. Anfang 2016 erbat die Staatsanwaltschaft Landshut Rechtshilfe bei den philippinischen Behörden, die zwei Jahre später genehmigt wurde. Daraufhin vernahm ein deutscher Kriminalbeamter auf den Philippinen die Frau, die den Angriff bestätigte. Im Mai 2018 erging schließlich Haftbefehl gegen den nun Angeklagten.
Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. Ein Urteil ist für den 24. Oktober geplant.