Prozess: Nikolaus missbraucht Mädchen
MÜNCHEN - Als Nikolaus verkleidet hat ein Mann über Jahre kleine Mädchen missbraucht. Der Täter gesteht schweren sexuellen Missbrauch vor Gericht. Die vier Opfer waren 10 bis 14 Jahre alt
Eigentlich sollte er als Nikolaus für Geschenke sorgen: Doch der heute 61-jährige Andreas J. nutzte die Fahrt zum Einsatzort, um sich an seiner 12-jährigen Begleiterin, die bei seinen Auftritten das Engelchen spielen sollte, zu vergehen. Der erste von 22 Fällen des sexuellen Missbrauchs, der am Münchner Landgericht verhandelt wurde.
Der dreifache Vater hat sich nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft in den Jahren 2000 bis 2008 an vier verschiedenen Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren vergangen. Drei der Mädchen begleiteten den bislang unbescholtenen Elektriker als „Engelchen“ auf seiner Nikolaus-Tour durch die Nachbarschaft in Farchant (Kreis Garmisch-Partenkirchen).
Dabei wurden die Übergriffe immer massiver. Zunächst beließ er es dabei, die Mädchen zu streicheln, um sich zu erregen. Doch später kam es auch zu Vergewaltigungen seiner Opfer, die sich aus Angst lange Zeit nicht offenbarten. Immer wieder gab es laut Anklage seitens des Mannes auch Schweigegeld für die missbrauchten Mädchen.
Dem Angeklagten wurden bei einem vollen Geständnis, die den Opfern eine Aussage vor Gericht ersparen würde, eine Haftstrafe von nicht mehr als viereinhalb Jahre Haft in Aussicht gestellt. Über eine anschließende Sicherungsverwahrung soll dagegen erst nach Vorliegen eines psychiatrischen Gutachtens entschieden werden.
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